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Aus passiv wird aktiv

Schrankkonzept für die Lagerung und Entnahme brennbarer Flüssigkeiten
Aus passiv wird aktiv

Häufig werden in der Produktion kleinere bis mittlere Mengen brennbarer Flüssigkeiten wie Lösemittel, Alkohole oder Reinigungsmittel benötigt. Das nachfolgend vorgestellte Sicherheitsschrankkonzept ermöglicht es, die Versorgung der Produktionsmaschinen mit dem brennbaren Medium direkt vor Ort vorschriftenkonform umsetzen.

Christian Völk

Die Lagerung von Gefahrstoffen ist in verschiedenen Gesetzestexten wie Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) oder Technische Regeln brennbare Flüssigkeiten (TRbF) geregelt. Es liegen eindeutig formulierte Definitionen zur aktiven und passiven Lagerung vor. Jedoch weichen die in der Praxis umgesetzten Lösungen oft von den gesetzlichen Vorgaben ab. Speziell bei der aktiven Lagerung von kleineren Mengen im Arbeitsraum, z. B. ein 200-l-Fass brennbare Flüssigkeit, sind standardisierte Lösungen schwer zu finden. So gibt es am Markt geprüfte Produkte für die passive Lagerung nach TRbF 20 Anhang L bzw. EN 14470–1 von 200-l-Fässern. Diese Sicherheitsschränke dienen der Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in verschlossenen Gefäßen innerhalb eines Arbeitsraumes. Aber in den wenigsten Fällen wird ein 200-l-Fass mit brennbarer Flüssigkeit passiv am Arbeitsplatz gelagert. Die Praxis zeigt, dass in der Regel eine aktive Lagerung vorliegt, also die brennbaren Flüssigkeiten sich in beweglichen Gefäßen befinden, die am Ort ihrer Lagerung als Entnahme- oder Sammelbehälter benutzt werden. Bleibt die Frage, was kann eingesetzt werden, wenn aktive Lagerung erforderlich ist? Düperthal hat in Zusammenarbeit mit den Sachverständigen des TÜV Süd Produkte entwickelt, die eine aktive Lagerung von Flüssigkeiten ermöglichen. Im Mittelpunkt steht ein Sicherheitsschrank nach EN 14470–1 für die Lagerung eines 200-l-Fasses. Dieser Schrank wurde mit entsprechenden Maßnahmen zu einem Sicherheitsschrankkonzept für eine aktive Lagerung erweitert.
Der praktische Einsatz des Fassschranks XL ist neben den Bereichen Labor und Forschung auch in der industriellen Produktion gegeben. Dabei sind dem Einsatzfeld keine Grenzen gesetzt. So zählen zum Beispiel Großbäckereien zu den praktischen Anwendern. Bei der industriellen Fertigung von Backwaren werden verschiedene Lebensmittelzusatzstoffe verwendet, die teilweise mit Hilfe von Lösemitteln (Alkohole) verarbeitet werden. Ferner werden Alkohole zur geschmacklichen Verfeinerung von Gebäcken und zum Konservieren benötigt. Mit der Lösung von Düperthal besteht die Möglichkeit, die Versorgung der Produktionsmaschinen mit dem jeweiligen brennbaren Medium direkt vor Ort vorschriftenkonform umsetzen. Es wird eine sichere Lagerung gewährleistet und vorbeugender Brandschutz betrieben.
Sicherheit ohne Kompromisse
Ein wichtiger Aspekt bei der aktiven Lagerung ist die durchgängige Erdung gemäß den Anforderungen der TRbF 30 für Füllstellen und der Richtlinien der Berufsgenossenschaften BGR 132 „Vermeidung von Zündgefahren“. Diese Anforderung ist bei den Fassschränken gelöst, in dem alle metallenen Bauteile im Schrankinnenbereich, z. B. Auffangwannen und Gitterrost, leitfähig miteinander verbunden sind. Ferner wurde der Sicherheitsschrank mit zwei Erdungsklemmen, je eine für das Fass bzw. für die Fasspumpe, ausgestattet. Auf dem Schrankdach sind vorbereitete Erdungsanschlüsse vorhanden, die dem Anwender ermöglichen, das System an die Erdung anzuschließen und so eine statische Aufladung zu verhindern.
Sicherheitsschränke für passive Lagerung müssen nicht zwingend an die Lüftung angeschlossen werden, da nur geschlossene Gefäße eingelagert werden dürfen. Bei der aktiven Lagerung hingegen treten durch die offenen Gebinde kritischere Ex-Zonen auf. Das hat zur Folge, dass der Fassschrank mit mindestens zehnfachem Luftwechsel je Stunde belüftet werden muss. Ferner muss die Lüftung in jeder Schrankebene aktiv werden, was bei dem Fassschrank mit Ab- und Zuluftrosetten in jeder Schrankebene realisiert wird. Auch ist die Funktionalität der Lüftung zu überwachen und die gesetzlichen Vorgaben für Ventilatoren sind einzuhalten. Dies kann mit einer steckfertigen Lüftungseinheit mit integrierter, Atex-konformer Abluftüberwachungseinheit erfolgen.
Die Türen der Sicherheitsschränke sind im Brandfall selbstschließend. Das hat bei der aktiven Lagerung mit Fasspumpen aber zur Folge, dass die Medien und Energieleitung nicht einfach durch die offenen Türen geführt werden können. Düperthal hat dieses Problem mit einer Rohrdurchführung für Edelstahlrohre gelöst. Bei Einsatz dieser Rohrdurchführung können bis zu vier Edelstahlrohre mit einem maximalen Durchmesser von 20 mm oder wahlweise einmal 28 mm aus der Seitenwand oder Schrankdecke geführt werden. Die Rohrdurchführung wurde von einer unabhängigen Materialprüfanstalt in einem Brandkammertest mit dem Fassschrank erfolgreich geprüft. Der Sicherheitsschrank ist mit Typ 90 (Feuerwiderstandsfähigkeit mindestens 90 min) klassifiziert. Somit wurde die optimale Lösung geschaffen, um eine explosionsgeschützte Druckluftfass-pumpe im Schrankinneren anzuschließen.
Weitreichendes Konzept
Das Konzept aktiver Fassschrank ist inzwischen ein Produkt einer kompletten Schranklinie Flow line. Die Sicherheitsschränke der Flow line sind alle für die aktive Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten zugelassen. Zu der Schrankserie gehören neben dem Fassschrank XL auch die Fassstation XXL und der Kanisterschrank. Die Ab- und Umfüllstation XXL ist die Lösung für das sichere Lagern und Umfüllen von 200-l-Fässern mit brennbaren und wassergefährdenden Flüssigkeiten. Die Fassstation besteht aus zwei Typ 90 klassifizierten Sicherheitsschränken, inklusive selbstschließender Zapfstelle mit Objektabsaugung, explosionsgeschützter Druckluftpumpe mit automatischem Not-Aus im Brandfall, Auffangvolumen von 2 x 220 l und Atex-konformer Abluftübewachungseinheit mit Ventilator. Der Kanisterschrank ermöglicht das Lagern von Kanistern nach ADR/RID und das sichere Abfüllen von Gefahrstoffen in kleinere Gebinde.
dei 403

Flow line
TRbF 20 Anhang L
Achema 2008
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