Die produzierende Industrie trägt zunehmend ihren Teil zum Klimaschutz bei. Denn sie will ihre Wettbewerbsfähigkeit auch dadurch steigern, dass sie die eigene Energieeffizienz erhöht und weniger Geld für Strom, Wärme oder Wasser ausgibt. Im Optimalfall müssen die Unternehmen diese Investitions- kosten nicht einmal selbst tragen. Auch die Molkerei Zott hat sich für eine nachhaltige Energieversorgung und die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister entschieden.
Zott ist einer der großen Hersteller von Milch- und Käseprodukten in Europa. Es begann 1926 in Mertingen mit dem Erwerb einer bescheidenen Landmolkerei. Durch die wechselvollen Jahrzehnte blieb Zott ein von seinen Inhabern umsichtig geführtes Familienunternehmen. Seine Milch bezieht es tagesfrisch von 3700 Milcherzeugern. Die Lieferanten sind größtenteils bäuerliche Familienbetriebe aus Bayern und dem angrenzenden Teil Baden-Württembergs. Die meisten liefern bereits seit Generationen ihre Milch an Zott. Seit 2007 gehören auch mehrere ökologisch wirtschaftende Milcherzeuger zu den Lieferanten. Ihre Bio-Milch erfüllt alle strengen Anforderungen der Anbauverbände wie Bioland, Naturland und Biokreis sowie die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung.
Auch bei der Energieversorgung setzt die Molkerei auf Nachhaltigkeit. Seit September bezieht sie den für die Produktion von Joghurt, Desserts und Käse benötigten Dampf aus einem modernen Biomasseheizkraftwerk, das di e Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit MVV Energiedienstleistungen in Mertingen betreiben. „Als Familienunternehmen liegt uns der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen am Herzen. Dazu tragen wir gerne bei, indem wir unsere Molkereiprodukte mit Dampf herstellen, der in direkter Nähe in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung mit Holz aus der Region erzeugt worden ist“, erklärt Christine Weber, geschäftsführende Gesellschafterin der Molkerei Zott.
CO2-Ausstoß reduziert
Verglichen mit klassischen Energieträgern wie Heizöl und Kohle vermeidet Mertingen durch den Einsatz von Waldhackgut den Ausstoß von 12 700 t des Klimagases CO2 und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Brennstoff Holz kommt zu 100 % aus naturnaher Forstwirtschaft umliegender Waldbesitzer. Bundesweit betreibt MVV Energiedienstleistungen 28 Biomasseheizkraftwerke.
In Mertingen im Landkreis Donauwörth produzieren die Projektpartner nun mehr als 51 000 MWh Dampf pro Jahr und speisen 9400 MWh Strom ins Netz ein – genug, um rund 2500 Haushalte mit klimafreundlicher Energie zu versorgen. Gemeinsam haben sie mehr als 13 Millionen Euro in Heizkraftwerk und Nahwärmenetz investiert und versorgen die Molkerei bis mindestens 2028 mit Dampf. So verschaffen sie Zott Unabhängigkeit von der Preisentwicklung der fossilen Energieträger Gas und Kohle. „Wir können unsere Energiekosten nun endlich verlässlich kalkulieren und erhalten dadurch mehr finanzielle Planungssicherheit“, freut sich Christine Weber.
Starke Partner
MVV betreibt in Mertingen eine beispielhafte Versorgungsanlage, bei der Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit optimal aufeinander abgestimmt sind. Mit den Bayerischen Staatsforsten hat das Unternehmen einen Partner an seiner Seite, der im Freistaat stark verwurzelt ist und für die gemeinsamen Projekte den Part übernommen hat, die langfristige und zuverlässige Versorgung mit qualitativ hochwertigem und umweltfreundlichem Brennstoff Holz sicherzustellen. Gemeinsam wollen die Partner noch zahlreiche weitere Projekte auf den Weg bringen. Für ihre gemeinsamen Projekte haben MVV Energiedienstleistungen und Bayerische Staatsforsten die Waldenergie Bayern GmbH gegründet. An der gemeinsamen Gesellschaft hält MVV Energiedienstleistungen 50,1 %. 49,9 % gehören den Bayerischen Staatsforsten.
Online-Info www.dei.de/0210436
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