Das Hela-Gewürzwerk hat sich dazu entschlossen, seinen Ketchup in Zukunft in unbedruckte Kunststoffflaschen zu füllen. Ein Selbstklebeetikett soll in der laufenden Produktion auf die noch unbefüllten Flaschen appliziert werden. Vor seine drei Abfülllinien hat das Unternehmen aus diesem Grund jeweils eine Soluta-Etikettiermaschine von Gernep installieren lassen. Diese Lösung spart Material- und Lagerkosten.
Hela ist bekannt für seinen Gewürzketchup. Davon produziert der Ahrensburger Lebensmittelhersteller jährlich 28 Mio. Einheiten. Abgefüllt wurde der Ketchup bislang in Kunststoffflaschen, die zuvor vom Flaschenhersteller fertig bedruckt geliefert wurden. Dies war jedoch mit zwei Nachteilen verbunden. Zum einen war eine hohe Lagerkapazität notwendig, um den hohen Flaschenbestand für die unterschiedlichen Produktsorten zu bevorraten. Zum anderen waren die Materialkosten der Flaschen hoch, was mit dem vom Flaschenhersteller eingesetzten Bedruckungsverfahren zusammenhing. Aus diesen Gründen entschloss sich der Ketchupproduzent dazu, auf unbedruckte Flaschen umzusteigen und diese in der laufenden Produktion mit Etiketten zu bekleben.
Für die technische Umsetzung dieses Vorhabens entschied sich Hela für den Maschinenbauer Gernep. Dieses Unternehmen wurde daraufhin mit der Lieferung von jeweils einer Soluta-Maschine der Baureihe 12–784 2SK SD für die drei Ketchup-Produk-tionslinien beauftragt. Die baugleichen Rundläuferetikettierer sind für den Formatbereich von 300 bis 800 ml ausgelegt, wobei der Durchsatz je nach Linie auf 7000, 10 000 und 12 000 Flaschen/h gestuft wurde.
Etikettiert und abgefüllt
Die Leerflaschen werden den Rundläuferetikettiermaschinen zugeführt und zunächst über ein mechanisches Ausrichtungsverfahren für die nachfolgende Etikettierung orientiert. Als Etikettenmaterial werden transparente, lange Kunststoffrundumetiketten verwendet. In allen drei Rundläuferetikettiermaschinen sind jeweils zwei Etikettenspender abwechselnd im Einsatz. Sie stellen einen pausenlosen Etikettierbetrieb sicher und sorgen im Bedarfsfall für einen automatischen Austausch leerer Etikettenrollen ohne Stillstandzeiten. Während ein Etikettenspender im Betrieb ist, bereitet die Maschine den leeren zweiten Spender zeitgleich mit einer neuen Etikettenrolle für seinen nächsten Einsatz vor. Die Etikettiermaschine schaltet zwischen beiden Etikettenspendern vollautomatisch um. Die Drehung der Flaschenteller erfolgt über Servomotoren.
Ein besonderer Vorteil für Hela ist die runde Bauweise des Maschinentischs an der Bedienseite. Einerseits spart diese kompakte Bauform Platz ein und andererseits verbessert sie den Bedienkomfort an den Selbstklebestationen erheblich, da diese sich komplett aus der Maschine herausziehen lassen.
Für die Qualitätssicherung der aufgebrachten Etiketten ist in die Kreisel der Maschine jeweils eine hochauflösende Kamera integriert. Sie kontrolliert die korrekte Applikation der Rundumetiketten und erkennt fehlerhafte Flaschen, die direkt am Auslauf der Maschinen ausgeschleust werden. Nachdem die Flaschen die Etikettiermaschinen fertig etikettiert verlassen, werden sie zur Abfüllung transportiert und dort mit Ketchup befüllt.
Service vor Ort und aus der Ferne
Sollte sich Hela in der Zukunft für einen Formatwechsel der Flaschen entscheiden oder ein zusätzliches Format aufnehmen, kann der Lebensmittelproduzent auf den Service von Gernep zählen. Die Techniker unterstützen die Maschinenbetreiber beim Einfahren neuer Formate vor Ort. Außerdem sind die Soluta-Maschinen mit einem integrierten Fernwartungs- und Steuerungssystem ausgestattet, sodass der Maschinenhersteller von seinem Unternehmensstandort in Barbing aus jederzeit Hilfestellung leisten kann.
„Über einen freien Maschinenvertreter kamen wir in Kontakt mit Gernep. Dass wir uns für dieses Unternehmen entschieden haben, lag einerseits am gebotenen Service und andererseits daran, dass es ein deutscher Maschinenbauer ist“, resümiert Alexander Stab, Technische Projektplanung bei Hela, den Ablauf.
Nach der Prüfungsphase erteilte Hela im Juni 2015 den Auftrag für die drei Rundläuferetikettiermaschinen. Diese wurden am 15. Oktober 2015 geliefert und sukzessive bis zum 3. November 2015 mitsamt der Förderperipherie installiert und in Betrieb genommen. Anschließend blieb ein Monteur von Gernep noch eine Woche im Werk, um das Einfahren der Maschine zu begleiten und das Personal zu schulen. Mit dem Projektverlauf ist Stab sehr zufrieden. Selbst kleine Probleme, die erst im laufenden Betrieb der Anlage auftraten, lösten die Maschinenbauexperten schnell und unkompliziert.
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: dei0816gernep
Ketchup-Werk mit Tradition
In Kürze Vorgestellt
Seit der Gründung der Hela Gewürzwerk Hermann Laue GmbH im Jahre 1905, hat die Verarbeitung von Gewürzen in diesem Unternehmen Tradition. Entstanden aus einer Hamburger Gewürzhandlung, beschäftigt sie heute 660 Mitarbeiter und verfügt über Produktionsstätten in der ganzen Welt. Seine über viele Jahre gesammelte Erfahrung lässt das Unternehmen in die Entwicklung aller Produkte einfließen, so z. B. auch in seinen bekannten Currygewürzketchup. Die Erfolgsbasis des Lebensmittelherstellers ist stets ein hoher Qualitätsanspruch bei der Auswahl und Verarbeitung seiner Produkte. Das Familienunternehmen produziert eine breite Vielfalt an Gewürzmischungen und Rohgewürzen sowie verschiedene Ketchupsorten und Soßen für den Handel und die Industrie.
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