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Endlich Licht im Zertifizierungsdschungel

ISO 22 000 vereinheitlicht die Qualitätsstandards in der Lebensmittelbranche
Endlich Licht im Zertifizierungsdschungel

Endlich Licht im Zertifizierungsdschungel
Anwendungsbereich der ISO 22 000 ist die gesamte Nahrungsmittelkette
Kunden und Verbraucher fordern immer mehr sichere Lebensmittel, die sauber und hygienisch hergestellt werden. Diese wachsende Unsicherheit basiert auf den immer komplexer werdenden Gefahren, die von Lebensmitteln ausgehen können. Skandale im Lebensmittel- und Futtermittelbereich haben hierzu maßgebend beigetragen. Die ISO 22 000 soll hier zukünftig Klarheit schaffen.

Durch die wachsende Globalisierung unserer Märkte und Handelswege wird es immer schwieriger, die möglichen Gefahren zu kennen, zu benennen und unter Kontrolle zu halten. Nur durch ein effektives und einheitliches Qualitätsmanagementsystem aller Beteiligten in dieser Kette der Lebensmittelherstellung ist es möglich, Verantwortung an die eigentlich Beteiligten weiterzugeben. National agierende Markt- und Einzelhandelsverbände reagieren auf diese neuen Anforderungen des Marktes und der Verbraucher, indem sie für ihre direkten Zulieferer Qualitätsstandards entwarfen. Hier sei unter vielen anderen zu nennen:

  • BRC (Lebensmittelverarbeitung/Großbritannien)
  • BRC IoP (Verpackungsmaterialien/Großbritannien)
  • IFS (Lebensmittelverarbeitung/Deutschland)
  • GMP (Futtermittel/Niederlande)
  • Dutch HACCP (Lebensmittelverarbeitung/Niederlande)
  • Q+S (Futtermittel, Fleisch/Deutschland, Gemüse und andere)
Alle diese Standards basieren auf den Prinzipien der Guten Herstellungspraxis und der HACCP-Risikoanalyse. Wie jedoch zu sehen ist, sind diese Standards nur national und (oder) auf bestimmte Glieder in der Kette der Lebensmittelherstellung ausgerichtet. Für die Verbraucher und Verarbeiter bedeutet dies eine enorme Verunsicherung bezüglich dem Wert und der Glaubwürdigkeit dieser verschiedenen Qualitätssiegel.
Für die herstellenden bzw. verarbeitenden Unternehmen sowie die zugehörigen Dienstleister bedeutet dieser Zertifizierungsdschungel eine Mehrfachbelastung bezüglich der Zertifizierungskosten und dem zeitlichen Aufwand zur Vorbereitung und Durchführung der Audits durch den Zertifizierer.
Das Prinzip der integralen Kettenbeherrschung ist bei keinem dieser Standards bis in letzter Konsequenz vollzogen. Anknüpfungspunkte innerhalb der Kette der Lebensmittelherstellung sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Form bieten sich nur wenige. Wertvolle Synergien gehen verloren und eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse ist somit nicht vollständig gewährleistet.
Durchgängiges Konzept
Die International Organisation for Standarization ISO TC 34 WG 8 hat dieses Problem schon im Jahre 2001 erkannt und arbeitet derzeit an einer Lösung dieser Problematik: der ISO 22000 „Food safety management systems – Requirements for organizations throughout the food chain“. Die Ziele dieser neuen Standards sind folgende:
  • Harmonisierung der verschiedensten Standards in der Lebensmittelbranche
  • Einbindung der HACCP-Prinzipien in ein QMS
  • Bereitstellung eines international auditier- und zertifizierbaren Standards
  • in seiner Struktur angelehnt an ISO 9001 und ISO 14001
  • einen Mechanismus zu bieten zur Kommunikation von global gültigen HACCP-Anforderungen
Die ISO 22000 soll also für alle Beteiligten Glieder in der Kette der Lebensmittelverarbeitung Qualitätskriterien definieren, die weltweit Anerkennung finden. Vom Anbau von Getreide bis hin zur Warentheke bzw. Ausgabe an den Endverbraucher soll in Zukunft nur noch ein Standard herrschen: Die ISO 22000, die durch einen unabhängigen Systemgeber – die TGA – akkreditiert sein wird. Eingeschlossen werden sollen auch die vor- und nachgelagerten Branchen wie die Hersteller von Maschinen und Geräten, Reinigungsmitteln, Pflanzenschutzmitteln und Zusatzstoffen.
Ende 2005 verfügbar
Die ISO 22000 ist derzeit als Draft International Standard (DIS) vorhanden, die endgültige und zertifizierbare Version ist jedoch schon Ende 2005 zu erwarten. Auch dieser neue Standard wird basieren auf den Grundsätzen eines HACCP-Systems (Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte) sowie der Einbindung der Guten Herstellungspraxis (GMP) als unabdingbare Basis für ein Food Safety Management System. Diese operativen produkt- und produktionsbezogenen Anforderungen, kombiniert mit den Grundpfeilern eines Qualitätsmanagementsystemes, ergeben den Rahmen zur Anwendung eines integrierten Food Safety Management System wie der ISO 22000. Das bedeutet, dass zusätzlich zu den Grundlagen der GHP (Reinigung, Desinfektion, Schädlingsbekämpfung, Wartung, Instandhaltung, Rückverfolgbarkeit, Recall, etc.) und dem HACCP-System noch die allgemeinen Managementprozesse, die Kundenorientierung und die Prozesse der ständigen Verbesserung implementiert sein müssen.
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Saubere Produktion im Griff

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Neben Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen nach DIN EN ISO 9001:2000 bzw. ISO 14001 spielt das HACCP-System nach § 4 der Lebensmittelhygieneverordnung eine wichtige Rolle, das eine optimale Risikobeherrschung für Lebensmittelhersteller und -verarbeiter bietet und auf den internationalen Richtlinien der Codex Alimentarius Commission innerhalb der Food and Agricultural Organisation basiert. Neben den lebensmittelhygienischen Grundvoraussetzungen werden für jeden Prozessabschnitt die mikrobiologischen, physikalischen sowie chemischen Gefahren identifiziert und bewertet. Durch Ermittlung und Beherrschung der kritischen Lenkungspunkte (CCPs) in Produktion und Logistik können diese Gefahren minimiert werden, um dem Verbraucher ein gesundheitlich unbedenkliches Lebensmittel zu garantieren. Für die Zertifizierung von HACCP existiert derzeit in Deutschland keine Akkreditierung. Dekra Intertek kann ein HACCP-System jedoch im Rahmen eines Audits begutachten und die Konformität mit dem Codex Alimentarius bescheinigen.
Die GMP-Regelung für den Tierfuttersektor bezieht sich auf den Handel mit, die Erzeugung, den Transport und die Lagerung bzw. den Umschlag von Mischfutterprodukten, Futtermitteln, Vormischungen und Zusatzstoffen. Er basiert auf den Forderungen der ISO 9001:2000 und wurde speziell für den Futtermittelsektor weiterentwickelt. Im Rahmen der Produktion von Lebensmitteln soll dieses System die Futtermittelsicherheit und damit die sichere Produktion tierischer Lebensmittel gewährleisten.
Das grüne „D“ des Dekra-Schriftzugs hat sich in der Futtermittelbranche zu einer festen Größe entwickelt. Besonders kleinere und mittelständische Unternehmen wissen die Verbindung von Neutralität und Partnerschaft zu schätzen, mit der Dekra Intertek ihnen bei der betriebsgerechten Auslegung der geltenden Normanforderungen zur Seite steht.
Dekra Intertek unterstützt bei der Zertifizierung folgender GMP-Kodes: GMP 01 bis GMP 09 sowie GMP 11 und 13.
Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über eine Autorisierung von Coceral, GTP-Audits gemäß dem Prinzip der Guten Handelspraxis durchzuführen.

Mehr zum Dienstleistungsangebot von Dekra Intertek
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