Sutter Fleischwaren produziert mit seinen rund 900 Mitarbeitern an mehreren Standorten Fleisch- und Wurstspezialitäten. Durch den Schwerpunkt der Produktion auf die Herstellung von Kochpökelwaren und Brühwurstartikeln für den Einzelhandel wird viel Wärme und Dampf benötigt. Mit einem erfolgreichen Energiemanagement und dem Umstieg von Heizöl auf Erdgas konnte Sutter viel Geld sparen.
Um sich als deutsches Familienunternehmen in diesem sehr preissensitiven Markt behaupten zu können, sind Kosteneffizienz und eine unterbrechungsfreie Produktion essentiell. Dies spiegelt sich auch in den Anforderungen an die Dampfversorgung wider – effiziente Versorgungssicherheit ist eines der wichtigsten Kriterien.
Sutter entschied im Zuge der kontinuierlichen Werksoptimierung, im Stammwerk Gau-Bickelheim ein Energiemanagementsystem einzuführen. Mit den resultierenden Steuer- und Kostenvorteilen kann der Energiekostenanstieg der letzten Jahre teilweise kompensiert und viele Tonnen CO2 vermieden werden.
Auf Wunsch des Energiemanagers Christian Böhme wurden die Einsparpotenziale analysiert und wirtschaftlich bewertet. Schnell wurde die Prozesswärmeversorgung mit drei heizölbetriebenen Dampfkesseln als einer der größten Energieverbraucher des Werks identifiziert. „Früher wurden wir wöchentlich mit etwa 30 000 l Heizöl beliefert – jede Woche zu einem anderen Preis. Mit dem Umstieg auf Erdgas hat sich unsere Planungssicherheit bezüglich Energiekosten verbessert – ein Vorteil, den wir durch stabile Preise an unsere Kunden weitergeben“, so Böhme.
Im Rahmen der Modernisierung wurden Zweistoffbrenner nachgerüstet und die vorhandene Heizölversorgung als Backup beibehalten. Der Erdgasversorger kann bei Versorgungsengpässen im Winter den kurzzeitigen Heizölbetrieb anfragen. Im Gegenzug verzichtete er auf den Baukostenzuschuss zur Verlegung der Gasleitung. Im Vergleich zu den früheren Heizölbrennern mit mechanischer Verbundgruppe können die elektronisch geregelten Brenner bis auf 350 kW heruntermodulieren und ermöglichen einen deutlich leiseren und effizienteren Teillastbetrieb. Zudem konnten durch die Verbrennungsregelung mit Sauerstoffsonde die abgasseitigen Verluste nachweislich von 6 auf 5 % reduziert werden.
Für die in die Jahre gekommene Kesselsteuerung auf Basis der Siemens Simatic C7 würde die Ersatzteilversorgung in den kommenden Jahren absehbar schwieriger werden, daher wurde bei der Modernisierung eine moderne Kesselsteuerungsanlage, bestehend aus BCO und SCO, integriert. Letztere übernimmt neben der automatisierten Wasseraufbereitung z. B. auch das adaptive Wechseln des Führungskessels, um Stillstandsschäden im Backup-Kessel zu vermeiden. Die SCO meldet Auffälligkeiten im Betrieb eines Kessels automatisch an die übergeordnete Leittechnik und schaltet vorsichtshalber auf den warmgehaltenen Reservekessel um.
Bei der Einführung eines zertifizierten Energiemanagementsystems müssen die Verbräuche regelmäßig erfasst werden, um eine Analyse zu ermöglichen. Hier entschied sich Sutter für das übergeordnete Leitsystem MEC von Bosch. Dank dieser können der Energiemanager und die technischen Leiter von ihrem Arbeitsplatz aus jederzeit den Status der Anlage einsehen und die aufgezeichneten Daten auswerten. Die Ansicht kann sich jeder Benutzer intuitiv konfigurieren, um die für ihn relevanten Daten im Überblick zu haben.
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