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Grüne Energie inklusive

Anaerobe Abwasseraufbereitungsanlage für kleine und mittelständische Unternehmen
Grüne Energie inklusive

Mit dem geschlossenen anaeroben Hochleistungssystem Previum können jetzt auch kleinere und mittelständische Getränke- und Lebensmittelproduzenten ihr Abwasser optimal aufbereiten. Das System erzielt eine Reinigungsleistung von 70 bis 90 %. Dabei wandelt Previum die abgebaute Schmutzfracht in energiereiches Biogas um, aus dem elektrische Energie gewonnen werden kann.

Anaerobe Abwasseraufbereitungssysteme sind nicht neu. Allerdings waren sie für kleinere und mittelständische Brauereien, Getränke- und Nahrungsmittelhersteller bislang nicht rentabel. Rechnete sich der Einsatz von anaeroben Abwasserbehandlungsanlagen bislang erst ab 2000 kg CSB pro Tag, gibt es nun unter dem Produktnamen Previum gleich elf vormontierte Anlagen, die einen Leistungsbereich von 200 bis 4000 kg CSB pro Tag abdecken. Damit haben nun auch kleinere und mittelständische Betriebe die Chance, durch den Einsatz der Anaerobtechnologie die vorgeschriebenen Abwasserparameter einzuhalten und unabhängig von kommunalen Vorgaben optimal zu wirtschaften.

Vormontiertes System
Zusammen mit dem niederländischen Kooperationspartner Paques setzt Aquantis Water Treatment Systems auf bewährte anaerobe Technologie. Ulrich Knörle, Produktentwickler und Verfahrenstechnikingenieur des 2002 gegründeten Unternehmens über die Vorteile: „Previum ist ein vormontiertes System, das sich ohne großen Aufwand an die lokalen Gegebenheiten eines Betriebes individuell anpassen lässt. Das Abwasser verlässt das Unternehmen in einer Qualität, die innerhalb der Grenzwerte häuslicher Abwässer liegt. Das heißt für den Anwender: Der Starkverschmutzerzuschlag an die kommunale Kläranlage entfällt. Die Unternehmen zahlen also deutlich geringere Abwassergebühren.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Aufbereiten des Abwassers mit Hilfe des Previum-Systems bis zu 75 m³/h Biogas entstehen. Diese Biogasmenge entspricht etwa 5500 kWh. „Ein Gasmotor kann das Biogas in elektrische Energie umwandeln, die wiederum ins Netz eingespeist wird“, so Knörle. Das Energieeinspeisegesetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz hilft dem Unternehmer sparen. Denn: Die Einspeisung des Biostroms wird viel höher vom Energieversorgungsunternehmen vergütet, als herkömmlicher Strom kostet. Diese Form der Refinanzierung zahlt sich für die Anwender aus.
Aufbau und Wirkungsweise
Die Previum-Kompaktanlage besteht aus dem IC-Schlammbettreaktor, einem Betriebscontainer, einer Einrichtung zur Nachbelüftung sowie einer Gasfackel. Sie benötigt weniger als 100 m² Platz auf dem Betriebsgelände und kann innerhalb von ein bis zwei Wochen montiert und in Betrieb genommen werden.
Das am Boden des Previum-Reaktors kontinuierlich zulaufende Abwasser wird mit Hilfe eines speziellen Einlaufverteilsystems optimal über die gesamte Reaktorfläche verteilt. Die Biomasse im Reaktor, hierbei handelt es sich um kugelförmige Pellets, wandelt die im Abwasser enthaltenen gelösten organischen Schmutzstoffe in energiereiches Biogas um. Gas und Abwasser durchströmen den Reaktor von unten nach oben. Die exakte Trennung der drei Phasen Schlamm, Biogas und gereinigtes Abwasser erfolgt in patentierten Abscheiderelementen. Diese Hochleistungstechnologie gewährt einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad bei der Umwandlung von kostenintensiver Schmutzfracht in wertvolles Biogas.
Die spezielle Konstruktion des Previum-Reaktors lässt den kugelförmigen Schlamm ohne Trägermaterialien wachsen und ermöglicht, dass dieser in hohen Konzentrationen permanent im Reaktor verbleibt. Zusätzlich werden gezielt Turbulenzen im Reaktor erzeugt und so einerseits hohe Stoffaustauschraten und andererseits eine rasche Trennung von Schlammpellets und gebildetem Gas ermöglicht. Auf diese Weise lässt sich die CSB-Raumbelastung gegenüber herkömmlichen Reaktorsystemen deutlich steigern.
In der Nachbelüftung werden die anaero-ben Prozesse gestoppt, um bei der Einleitung in die kommunale Kläranlage keine Sauerstoffzehrung durch das vorbehandelte Abwasser zu verursachen. Außerdem dient die Nachbelüftung als Schönungsstufe, die eine zusätzliche Verminderung der CSB-Werte bewirkt.
Die transportable Previum-Kompaktanlage kann bereits für ein Abfüllunternehmen mit weniger als 50 000 hl Produktion oder für einen Getränkehersteller mit einer Produktionskapazität bis zu 1 Mio. hl im Jahr wirtschaftlich eingesetzt werden.
Rund 1200 klein- und mittelständische Betriebe der Getränkeindustrie gibt es in Deutschland, die von dem Einsatz der anaeroben Technologie profitieren könnten. Nicht selten produzieren sie in ländlichen Gegenden, wo sie nach dem Verursacherprinzip auch erheblich an den Kosten kommunaler Kläranlagen beteiligt sind.
Ein Feinkost und Senf produzierender Betrieb in Sachsen spart durch den Einsatz des Previum-Systems, das auf eine maximale Fracht von 200 kg CSB pro Tag ausgelegt ist, rund 70 % dieser Abgabekosten ein. Nach den Worten von Knörle wird sich ausgehend von einer Abschreibungszeit von zehn Jahren die Investition in die Abwasseraufbereitungsanlage bereits in drei Jahren amortisiert haben. Für kleine und mittelständische Unternehmen geht er von einer Gewinnspanne von sieben Jahren aus.
Investition in die Zukunft
Aerobe Verfahren haben zwei wesentliche Nachteile: Neben hohen Betriebskosten wird Klärschlamm produziert. Durch das ab 1. Juni 2005 greifende Verbot für die Ablagerung nicht vorbehandelter Abfälle, ist spätestens ab diesem Zeitpunkt eine Deponierung des Klärschlamms nicht mehr möglich. Die Bundesministerien für Umweltschutz sowie Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft haben im Juni 2002 ein Konzept zur Neuregelung der gesetzlichen Anforderungen an den Einsatz von organischen Düngemitteln unter dem Titel „Gute Qualität und sichere Erträge“ vorgelegt. Eine rechtliche Umsetzung dieses Konzeptes hat erhebliche Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Verwertung sowohl von Bioabfällen als auch von Wirtschaftsdüngern zur Folge. Für Klärschlamm bedeutet diese Neuregelung quasi das de-facto-Verbot. „Ein Unternehmen hat dann nur eine Alternative“, resümiert Knörle. „Entweder es muss den Klärschlamm trocknen und anschließend verbrennen, was erheblich teurer ist als die bisherige Deponierung und landwirtschaftliche Verwertung. Oder es schwenkt auf anaerobe Abwasseraufbereitungsanlagen wie das Previum-System um.“
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