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Helfer aus der Flasche

Gase unterstützen die Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln und Getränken
Helfer aus der Flasche

Mit Protadur hat die Westfalen AG eine Produkt- und Systemlinie entwickelt, die speziell für Getränke- und Lebensmittelhersteller umfangreiche Sicherheiten bietet: Die Gase entsprechen hinsichtlich Zulassung, Spezifikation und Herstellung sämtlichen EU-weit verbindlichen Verordnungen sowie weiterreichenden branchentypischen Regelwerken für Lebensmittel und deren Zusatzstoffe (EIGA/ISBT etc.). Seit 2003 kommt bei der Herstellung der Lebensmittelgase ein ausgefeiltes HACCP-System zum Einsatz.

Die Lebensmittelgase der Protadur-Reihe schützen hochwertige Produkte vor unerwünschten Einflüssen und bewahren so den Anwender, seine Kunden und die Verbraucher vor unangenehmen Überraschungen. In Reinform oder als sorgfältig abgestimmtes Gemisch betonen und konservieren diese Gase auf natürliche Weise die Lebensmittelqualität, zugleich erleichtern und verkürzen sie Arbeitsabläufe.

Zwölf Reinstgase und Gasgemische bilden den Kern der Protadur-Reihe. Sie decken alle gängigen Anwendungsfelder in der Lebensmittelindustrie ab. Dazu zählen Frosten, Härten und Verpacken, Carbonisieren und Hydrieren, Vorspannen und Aufschäumen sowie die Steuerung von Reifeprozessen bei Obst und Gemüse.
Kohlendioxid, Argon und Helium
Bei Protadur E 290 handelt es sich um Kohlendioxid. Dank seiner Eigenschaften ist es eines der am vielseitigsten einsetzbaren Gase für die Lebensmittelproduktion. Es ist farb- und geruchlos, geschmacksneutral, oxidationshemmend und ernährungsphysiologisch unbedenklich. Zudem wirkt es bakterio- und fungistatisch. Bei normalem Umgebungsdruck und einer Temperatur von -78,5 °C verfestigt sich das Gas zu Kohlendioxidschnee (Trockeneis). Unter Druck wird Kohlendioxid verflüssigt. Bei 15 °C sind dafür 50 bar erforderlich, was dem Dampfdruck von Kohlendioxid entspricht. In einem stationären Tank werden hierzu Temperatur und Druck abgesenkt. Protadur E 290 wird als reines Gas oder als Bestandteil von Gemischen, vor allem zum Verpacken unter Schutzatmosphären, eingesetzt sowie zur kryogenen Frostung verwendet. Darüber hinaus ist Protadur E 290 prickelnder Zusatzstoff für kohlensäurehaltige Getränke. Bei der Abfüllung von Bier nutzt man es zum Vorspannen von Flaschen und Fässern.
Die Edelgase Protadur E 938, Argon, und Protadur E 939, Helium, bieten Schutz vor mikrobiellen und oxidativen Produktveränderungen. Eingesetzt werden diese Gase deshalb zur Verdrängung der Umgebungsluft aus Produktverpackungen. Speziell bei der Verpackung von Milchprodukten und sehr empfindlichen Aromen lassen sich beide Gase wegen ihrer absoluten Geschmacksneutralität vorteilhaft einsetzen.
Stickstoff und Distickstoffmonoxid
Stickstoff wird unter dem Markennamen Protadur E 941 vermarktet. Dieses Gas ist in der Lebensmittelindustrie ähnlich vielseitig verwendbar wie Kohlendioxid (Protadur E 290). Stickstoff ist geschmacksneutral, farb- und geruchlos, reaktionshemmend, nicht brennbar und ernährungsphysiologisch unbedenklich. Eingesetzt wird Protadur E 941 pur oder im Gemisch mit Protadur E 290 zum Verpacken unter Schutzatmosphären. Besonders geeignet ist Protadur E 941 aufgrund seiner schnellen Kühlwirkung auch für das kryogene Kühlen und Frosten. Speziell in der Fleisch- und Wurstverarbeitung findet Protadur E 941 darüber hinaus Anwendung beim Anhärten (maschinelles Schneiden) sowie zur gleichmäßigen Temperaturführung beim Kuttern. In der Getränkeindustrie wird Protadur E 941 zudem zur Druckstabilisierung von PET-Flaschen eingesetzt: Letztere erleichtert die Befüllung und sorgt für handfeste, griffige Flaschen.
Das als Protadur E 942 angebotene Distickstoffmonoxid (Lachgas) ist eine wasserlösliche und unter hohem Druck sogar fettlösliche Verbindung. Das farblose Gas hat einen angenehmen, leicht süßlichen Geschmack. Es wird häufig als Treibgas, beispielsweise für Fertigsahne, eingesetzt. Dabei schäumt Protadur E 942 das Produkt nicht nur auf, sondern verleiht ihm auch eine angenehm cremige Konsistenz.
Sauerstoff, Wasserstoff und Ethengemisch
Hinter Protadur E 948 steckt Sauerstoff. Man setzt ihn überall dort ein, wo gewünschte Oxidationsreaktionen unterstützt werden sollen. So bewirkt das Gas beim Verpacken von Frischfleisch, vorzugsweise Rindfleisch, ein Aufröten des Muskelfarbstoffs und hemmt außerdem das Wachstum von anaeroben Mikroorganismen. Hierfür wird Protadur E 948 überwiegend in Kombination mit Protadur E 941 (Stickstoff) und Protadur E 290 (Kohlendioxid) eingesetzt. Darüber hinaus fungiert Protadur E 948 auch als Treibgas. Beispielsweise werden Fertigdesserts oder Sprühsahne mit Sauerstoff aufgeschäumt.
Wasserstoff hat Westfalen als Protadur E 949 im Programm. Haupteinsatzgebiet ist die Fetthärtung. Hier werden die Doppelbindungen in den Fettsäureketten mit Wasserstoff abgesättigt. Das Ergebnis: Der Schmelzpunkt steigt und aus den flüssigen Ölen wird festes Fett.
Zur exakten Steuerung von Reifeprozessen bei Obst und Gemüse dient Protadur Ethen 4. Hierbei handelt es sich um eine Gasmischung aus 4 % Ethen und 96 % Stickstoff (Protadur E 941). Die Begasung mit diesem Gemisch fördert die Stoffwechselvorgänge in unreif geerntetem Obst und Gemüse und sorgt so für ihre kontrollierte und gleichmäßige Reifung. Reaktive Komponente ist Ethen, Stickstoff schirmt den Reifeprozess gegen unerwünschte Einflüsse aus der Umgebungsluft ab.
Als ganzheitliche Produkt- und Systemlinie umfasst Protadur außerdem das komplette versorgungstechnische Equipment. Gasflaschen, Ventile, Tankwagen, Speichertanks, MSR-Technik unterliegen sorgfältigen Kontrollen und besonders sensibler Handhabung, bevor sie für Lebensmittelgase freigegeben und eingesetzt werden.
Verpacken unter Schutzgasatmosphäre
Verpacken unter Schutzatmosphären zählt zu den Hauptanwendungsgebieten von Lebensmittelgasen. Sie schirmen die verpackte Ware zuverlässig vor Luftsauerstoff ab und verlängern so die Haltbarkeit. Farb- und Geschmacksveränderungen sowie das Wachstum von aeroben Bakterien und Schimmelpilzen werden dadurch gehemmt. Die Auswahl des optimal geeigneten Reingases oder Gasgemischs entscheidet über Wirkung und Wirtschaftlichkeit. Als Schutzgase für modifizierte Atmosphären sind Protadur E 290 (Kohlendioxid) und E 941 (Stickstoff) sowie deren Gemische sehr gut geeignet. Mit Protadur E 290 kann darüber hinaus ein leichter Unterdruck in der Verpackung erzeugt werden, der dem Verbraucher Frische signalisiert.
Protadur E 938 (Argon) und E 939 (Helium) finden bei besonders empfindlichen Produkten und Aromen, Protadur E 948 (Sauerstoff) vor allem bei der Verpackung von Frischfleisch Anwendung. Während des Packvorgangs kann die Beaufschlagung mit Schutzgas auf zwei Wegen erfolgen: Über Gasspülung oder über Evakuierung mit Rückbegasung.
Die Gasspülung kommt häufig bei Schlauch-beutelverpackungsmaschinen zum Einsatz. Die hierfür notwendigen Einrichtungen lassen sich leicht nachrüsten. Die Evakuierung mit Rückbegasung nutzt man vor allem bei Kammer-Vakuummaschinen für Siegelrandbeutel sowie bei Tiefziehrollenmaschinen.
Kryogenes Kühlen und Frosten
In Anlagen für die kryogene Frostung werden tiefkalt verflüssigte Gase, zum Beispiel Protadur E 290 (Kohlendioxid) oder E 941 (Stickstoff), als Kälteträger eingesetzt. Im Gegensatz zu konventionellen Frostern, in denen in der Regel eine indirekte Kühlung mit Luft erfolgt, wirken die kryogenen Kälteträger unmittelbar im direkten Kontakt mit dem Gefriergut. Schockgefrostete Produkte verdeutlichen durch geringste Tropfsaftverluste die qualitätserhaltenden Eigenschaften dieses Verfahrens. Die kryogene Kühlung mit Protadur E 941 unterbindet die negativen Auswirkungen von Temperaturschwankungen während des Fertigungsprozesses. Flüssiges Protadur E 941 kann exakt dosiert und flexibel eingesetzt werden.
Generell gilt, dass das kryogene Frosten einen positiven Einfluss auf die Produktqualität hat, denn es verkürzt die thermische Belastung des Produkts und verhindert Feuchtigkeitsverluste. Ein weiterer Pluspunkt der kryogenen Anlagen sind die hohen Prozessgeschwindigkeiten beim Abkühlen und Einfrieren. Diese resultieren aus der hohen Temperaturdifferenz zwischen Kälteträger und Produkt und aus dem sehr guten Wärmeübergang.
Für die kryogene Kühlung und Frostung mit Protadur E 290 (Kohlendioxid) und E 941 (Stickstoff) stehen Anlagen mit Kapazitäten zwischen 100 und 4000 kg/h zur Verfügung. Das Spektrum reicht von Langband- und Wendelbandfrostern über Spiralgefrierer, Frosterzellen und Tauchgefrierer bis hin zu Mehrlagen- und Drehrohrfrostern.
dei 457

Richtlinie 2000/63/EG
Richtlinie 2002/82/EG
European Industrial Gases Association
Mindestspezifikationen für Lebensmittelgase IGC DOC 126/04

Neue Tochtergesellschaft in Österreich
Die Westfalen AG aus Münster hat in Österreich ihre fünfte europäische Tochtergesellschaft gegründet. Sitz der Westfalen Austria GmbH ist Leobersdorf in Niederösterreich. Das Unternehmen wird schwerpunktmäßig eine breite Palette technischer Gase sowie Kältemittel und Propan vertreiben. Primäre Kunden sind Industrie, Gewerbe und Handwerk. Geschäftsführer der neuen GmbH sind Lutz Markowic, Geschäftsbereichsleiter Technische Gase Ausland der Westfalen AG mit Dienstsitz Münster, und Michael Girth, Leobersdorf. Sie sollen in den kommenden Monaten ein leistungsfähiges Netz von Vertriebspartnern in ganz Österreich aufbauen. Nach Gründungen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und der Schweiz sowie einer Beteiligungsgesellschaft in Polen stellt die neue Tochtergesellschaft für die Westfalen AG eine weitere Etappe beim Ausbau ihrer Auslandsaktivitäten dar. Die Luftzerlegungsanlage Laichingen und das Werk Weißenhorn (beide bei Ulm) sichern die Versorgung der neuen Vertriebsgebiete in Österreich sowie der Schweiz und des süddeutschen Marktes.
Die 1923 gegründete Westfalen AG gehört zu den namhaften Anbietern von Industriegasen, Sondergasen, Kältemitteln sowie von Flüssiggas (Propan) als Wärme- und Antriebsenergie. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen mit rund 220 Stationen das größte konzernunabhängige Netz von Markentankstellen in Deutschland. Mit rund 1100 Beschäftigten erzielte die Westfalen AG 2004 einen Umsatz von rund 900 Mio. Euro.
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