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Rollen statt gleiten

Modulares Fördersystem für die Verpackung von Parmesan
Rollen statt gleiten

Traditionelle Herstellungsverfahren und moderne Produktionstechnologien sind für die italienische Käserei Gennari kein Gegensatz. So setzt der Familienbetrieb beim Materialfluss und Verpacken seiner Hartkäsespezialitäten auf die flexiblen und wartungsarmen Fördersysteme der Schweizer Denipro.

Parmesan hat eine jahrhundertelange Tradition. So beschreibt der italienische Schriftsteller Giovanni Boccaccio bereits vor mehr als 700 Jahren in seiner berühmten Novellensammlung Decamerone, dass er zum Würzen von Speisen verwendet wird. Parmigiano Reggiano stammt ausschließlich aus der Gegend um die Städte Parma und Reggio nell’Emilia und seine Ursprungsbezeichnung ist mit einem D.O.P.-Siegel (Denominazione di Origine Protetta) EU-weit geschützt. Echter Parmesan reift über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten, getreu dem Grundsatz: Je älter der Käse, desto kräftiger und intensiver sein Geschmack.

Kontrolle sichert Qualität
Pro Tag stellt die Käserei Gennari, die 1953 gegründet wurde, 600 Käselaibe à 35 kg her. Besonders stolz ist das Unternehmen aus Collecchio, einer kleinen Stadt nahe Parma, auf seinen ältesten Käse: ein Parmesan der bereits seit 101 Monaten heranreift. Dieses Produkt verrät wieviel Sorgfalt und Qualität der Hartkäsespezialist bei seinen Herstellungsverfahren walten lässt. Der Lebensmittelhersteller kontrolliert bei seiner Käseproduktion die komplette Prozesskette, angefangen beim Tierfutter für die Milchkühe, bis hin zur Lagerung des fertigen Parmigiano Reggiano. Sogar 60 % der Milch stammen von den 1500 familieneigenen Kühen, die mit Gras aus der Region gefüttert werden. Der Betrieb achtet nicht nur darauf die Zutaten, wenn möglich, aus der Region zu beziehen, sondern sie auch ohne Umwege zu verarbeiten.
„Die Milch wird innerhalb von zwei Stunden zu uns nach Collecchio gebracht und noch ganz frisch in großen Kupferkesseln aufbereitet und weiterverarbeitet“, erklärt Mauro Lori, Produktionsleiter bei Gennari. Künstliche Additive sind bei den Herstellungsprozessen des Käseproduzenten tabu. „Außer Kälberlab verwenden wir keinerlei Zusatzstoffe. Unser Käse ist also ein absolut naturbelassenes Produkt“, fügt er hinzu.
Tradition trifft Technologie
Seit kurzem kommt in der Käserei Gennari die moderne Fördertechnik Easychain von Denipro zum Einsatz. Das Schweizer Unternehmen hat den Plattenkettenförderer vor drei Jahren für vielseitige Transportzwecke entwickelt. Bei Gennari verbindet das flexible Fördersystem auf insgesamt 240 m die fünf Produktionslinien mit den Primär- und Sekundärverpackungsstationen. Eine Besonderheit der kompletten Anlage ist, dass sie dabei mit nur zwei Antrieben auskommt und somit den Materialfluss sehr energieeffizient steuert. Auf ihrem Weg zu den Palettierstationen im Warenversand fördert das Easychainsystem die Parmesanpackungen, mithilfe einer Wendel, auf eine Höhe von mehr als drei Metern. Durch die nach oben verlagerte Fördertechnik bleibt das Platzangebot in der Produktion für die Mitarbeiter von Gennari uneingeschränkt groß. Zudem konnte das Unternehmen auf diese Weise zusätzlichen Raum für Lager- und Verkehrsflächen schaffen. Über eine zweite Wendel gelangen die Pakete wieder zurück auf eine, für die Mitarbeiter im Verpackungsbereich, ergonomische Höhe von 78 cm. Am Ende der Transportstrecke wird jede Einheit gewogen und entsprechend ihrer Destination in vier verschiedene Richtungen ausgeschleust. Pro Stunde fördert die Anlage auf diese Weise bis zu 1500 Lebensmittelgebinde.
Energieeffizient und modular
Denipro hat die Technologie der Plattenkettenförderung durch verschiedene Entwicklungen über mehrere Jahre stetig optimiert. Das Unternehmen setzt konsequent auf Rollen statt gleiten und reduziert dadurch nicht nur Reibung und Verschleiß, sondern senkt gleichzeitig auch den Energieverbrauch. Bei Gennari sind insgesamt nur zwei 0,75-kW-Motoren notwendig, um die bis zu 10 kg schweren Käseschachteln mit 0,45 m/s über die gesamte Strecke zu befördern. Mit der Anlage wären aber auch deutlich höhere Materialflussgeschwindigkeiten möglich, denn das System Easychain schafft bei voller Leistung sogar das dreifache Tempo. Für die kurvenreiche Förderstrecke in der oberitalienischen Käserei konnten die vielen Vorteile der rollend gelagerten Tragplatten voll ausgenutzt werden. Hätte man stattdessen eine gleitende Technik eingesetzt, wären nach Angaben von Denipro deutlich mehr Motoren erforderlich gewesen. Insbesondere hätte man für beide Wendeln noch je einen zusätzlichen Antrieb gebraucht, um die gleiche Förderleistung zu erzielen. Die geringe Anzahl an Motoren, die für das Förderband Easychain notwendig sind, macht sich auch bei der Elektroinstallation positiv bemerkbar. So erweist sich die Verkabelung der Antriebseinheiten als einfach und übersichtlich.
Bei der Einpassung der Anlage in die bestehende Gebäudearchitektur von Gennari konnten Layoutplaner und Konstrukteure auf einen weiteren Vorteil der Easychain-Systeme bauen, nämlich auf ihre ausgesprochen hohe Modularität. Dank eines Baukastenprinzips kommt ein Easychainförderer mit nur wenigen Grundelementen aus, die vor Ort schnell und einfach zu montieren sind. Gleichzeitig lässt sich die Streckenführung sehr flexibel auslegen. Sollten bei Gennari die Kapazitäten zu einem späteren Zeitpunkt steigen oder neue Transportstrecken hinzukommen, lässt sich die Anlage ohne großen Aufwand umbauen oder bequem erweitern.
„Die für uns als kleinen Familienbetrieb nicht ganz unerheblichen Investitionskosten haben sich in jedem Fall gelohnt“, wägt Lori ab. „Die Anlage läuft an jedem Arbeitstag zwölf Stunden lang – und das absolut zuverlässig. Wir hatten seit ihrer Installation noch keinerlei Ausfälle“, fügt er hinzu. Bedingt durch die einfache und robuste Bauweise ist das Fördersystem Easychain nicht nur zuverlässig sondern auch ausgesprochen wartungsarm.

Easychain in Aktion

Videoclip 

In einem einminütigen Video zeigt Denipro wie sein Kettenfördersystem Easychain bei der Käserei Gennari arbeitet und fasst die wichtigsten Merkmale des Systems noch einmal zusammen. Die Bewegtbilder finden Sie unter https://goo.gl/4YHdqy

Hans Jürgen Jüngling
Fachjournalist
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