Einen Vorteil haben Scheibentrockner: alle Materialien werden zuverlässig und gleichmäßig durchgetrocknet. Die Durchtrocknungsschwierigkeiten von herkömmlichen Rohrbündeltrocknern sind bei Scheibentrocknern unbekannt, so dass die getrockneten Produkte ohne die Gefahr von Schimmelbildung in großen Silos eingelagert werden können.
Die ehemals ausschließlich für die Trocknung von sterilisierten Schlachtabfällen entwickelten Kontakttrockner werden bezüglich Qualität und Herstellungsprozessen ständig weiterentwickelt. Ein Scheibentrockner besteht grundsätzlich aus einem Rotor mit parallel angeordneten, tellerförmigen, konischen Scheibenpaaren und aus einem meist nicht beheizten, isolierten Gehäuse mit Brüdendom und Revisionsöffnungen, an das auf einer Seite Getriebe und Motor, auf der anderen Seite der Dampfkopf angebracht sind. Dampfeintrag und Dampfaustrag variieren entsprechend des Trocknungsprozesses. Einmal sind Dampfeintrag und -austrag auf einer Seite, das andere Mal gegenüber angeordnet.
Die Materialauswahl ist abhängig von dem zu trocknenden Gut bzw. der zu erwartenden Abrasion. Es werden Edelstähle oder Kesselblech verwendet. Vor allem bei der Klärschlammtrocknung wird aufgrund der regional sehr stark variierenden sandigen Inhaltsstoffe oftmals auch auf Duplex-Material zurückgegriffen.
Die Größe der Trockner variiert je nach erforderlicher Trocknungsfläche von ca. 7 m Länge und einem Durchmesser von ca. 1700 mm bis zu Längen von über 12 m bei einem Durchmesser von ca. 2500 mm. Nach Trocknungsfläche gerechnet ergeben sich 80 bis 400 m2. Aber auch größere Flächen sind grundsätzlich möglich. Die Anzahl der Umdrehungen liegt in der Regel bei 9 bis 11 pro Minute.
Das zu trocknende Ausgangsmaterial wird über eine Befüllöffnung auf der einen Seite des Trockners kontinuierlich eingetragen und mittels auf den einzelnen Scheibenpaaren sitzender, schaufelartiger Paddel (Anzahl und Ausformung sind produktabhängig) im Trockner Richtung Austragsseite transportiert. Dabei entsteht Kontakt mit den indirekt beheizten Scheiben, die das Material kontinuierlich trocknen. Der Austrag erfolgt ebenfalls kontinuierlich über Förderschnecken oder Überläufe (Wehre) je nach Ausgangsmaterial.
Der Prozessvorgang lässt sich zuverlässig und bequem über geeignete SPS-Systeme steuern und über in den Revisionsöffnungen eingebaute Schaugläser mit Innenwischvorrichtung und Beleuchtung gegebenenfalls auch manuell oder visuell überwachen.
Einsatzbereiche
Die Einsatzbereiche sind mannigfaltig. So werden außer Rapssaaten bei der Biodiesel-gewinnung, Blut von Schlachtabfällen oder nassen Rückständen bei der Whiskey- oder Schnapsherstellung auch so schwierige Materialien wie Klärschlamm (Teiltrocknung oder Volltrocknung) oder gar grob gebrochene Schlachtabfälle bei der Tierkörperverwertung getrocknet.
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Scheibentrockner im Überblick
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