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Gut lesbar und wischfest

Kennzeichnung von Bonbondosen bei Kalfany
Gut lesbar und wischfest

Wenn der Hals kratzt greift man beispielsweise zu Pulmoll. Die seit 2003 vom Traditionsunternehmen Kalfany hergestellten Hustenbonbons enthalten Inhaltsstoffe, die den Hals beruhigen und die Beschwerden lindern. Neben diesen Inhaltsstoffen sind auf der Verpackung auch variable Daten wie das Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer, Uhrzeit etc. zu finden. Letztere werden mit S8-Tintenstrahldruckern auf die gefüllten Bonbondosen aufgebracht.

Dipl.-Ing. Christa Weil

Kalfany im Markgräflerland ist seit der Übernahme der Marke Pulmoll im Jahre 2003 der größte Hersteller von Dosenbonbons in Europa. Vom Müllheimer Standort aus werden jährlich weltweit über 40 Mio. Bonbondosen vermarktet. In einer Woche sind das rund 100 t Frucht- und Hustenbonbons in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, entstanden aus weit über 140 aktiven Rezepturen.
Ins Dosenlayout integriert
Die Kennzeichnungspflicht der Bonbons ergibt sich aus der aktuellen Lebensmittelkennzeichnungsverordnung. Die Pflichtangaben, die der Gesetzgeber für den Inhalt der Dosen, also für die Produkte selbst vorsieht, werden bei Kalfany ins Dosenlayout integriert. Alle variablen Daten wie Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und verschiedene Angaben für die Rückverfolgbarkeit (z.B. Chargennummer, Uhrzeit etc.) werden direkt auf die befüllten Dosen aufgebracht. Bei der Kennzeichnungstechnologie hat sich Kalfany schon frühzeitig auf Tintenstrahldrucksysteme festgelegt. Die vorhandenen, inzwischen in die Jahre gekommenen, service- und verbrauchsmittelintensiven Inkjet-Geräte sollten nun durch neue Geräte ersetzt werden.
Bei der Auswahl der neuen Tintenstrahldrucker gab es einige Anforderungen zu berücksichtigen: Die Kennzeichnung auf den Dosen muss gut lesbar und wischfest sein. Außerdem müssen sich die eingesetzten Schriftfonds gut in das Gesamtbild der Verpackung einfügen, sie dürfen nicht als Fremdkörper auf den lackierten Weißblechdosen erscheinen. Das Schriftbild der Kennzeichnung wird bei Kalfany als Bestandteil der Marke gesehen und muss entsprechend hochwertig sein. Die Drucker selbst sollten Taktzeiten von bis zu 250 Dosen pro Minute ermöglichen sowie bedie-nerfreundlich und wartungsarm sein.
Die Verantwortlichen bei Kalfany haben auch über einen Wechsel der Technologie nachgedacht. Als Alternative kam die Kennzeichnung mit Lasersystemen in Frage. Tests zeigten auch hier gute Ergebnisse. Doch da bei Kalfany nicht nur farbig lackierte Weißblechdosen, sondern auch klarlackierte Silberdosen zum Einsatz kommen, war der Einsatz von Lasersystemen nicht für alle Produkte möglich. Daher ist man bei der Tintenstrahltechnologie geblieben, die die Kennzeichnung unterschiedlichster Materialien ermöglicht.
Kompakt gebaut
Kalfany entschied sich für die Tintenstrahldrucker S8 von Imaje, da diese Geräte kompakt aufgebaut sind und eine bedie- nerfreundliche Oberfläche haben. Auch der geringe Platzbedarf und die leichte Integrierbarkeit in die jeweilige Verpackungslinie spielten eine entscheidende Rolle bei der Wahl. Beim Benchmarking zwischen den Geräten unterschiedlicher Hersteller fielen die S8-Drucker durch die gute Druckauflösung, den geringsten Verbrauchsmittelbedarf und ihre besondere Wartungsfreundlichkeit auf.
Die S8-Tintenstrahldrucker haben ein robustes Edelstahlgehäuse und eine hermetisch verschlossene und solventbeständige Tastatur. Der Tintenkreislauf der Drucksysteme enthält einen Peltier-Condensor. Durch Rückgewinnung der Additivdämpfe wird der Verbrauch an Additiv um bis zu 30 % gesenkt. Neben der automatischen Anpassung des Tintendrucks wird auch die Tintenkonzentration und die Tintentemperatur kontinuierlich reguliert. Das im Tintenkreislauf eingebaute Anti-Puls-System verhindert Vibrationen und Schwingungen im Tintenkreislauf. Diese Maßnahmen sind mit entscheidend für eine gleich bleibend gute Kennzeichnungsqualität. Drei unterschiedliche Druckköpfe, der G-Kopf für Standardzeichen in der Größe von 1,8 bis 8,5 mm, der M-Kopf für Kleinzeichen in der Größe von 1,1 bis 5,3 mm oder der P-Kopf für Kleinstzeichen in der Größe von 0,7 bis 3,4 mm können eingesetzt werden. In Abhängigkeit vom Druckkopftyp werden maximale Geschwindigkeiten von 5,4 m/s, 3,6 m/s bzw. 1,7 m/s erreicht. Das große Display mit WYSIWYG-Anzeige und Hintergrundbeleuchtung sorgt für gute Lesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen. Scroll-down-Menüs ermöglichen die einfache und intuitive Bedienung. Durch den Einsatz von PCMCIA-Karten können Logos und andere Informationen leicht in die Drucksysteme geladen werden. So ist auch die schnelle identische Programmierung verschiedener Drucksysteme und ein einfaches Backup zur Produktionsabsicherung möglich.
Verarbeitung der Bonbonmasse
Die Rohstoffe für die Bonbons werden vermischt und bei rund 140 °C gekocht. Anschließend läuft die flüssige, farbige Bonbonmasse kontinuierlich zu den Formmaschinen, nachdem ihr natürliche Aromen und Fruchtsaftkonzentrate gemäß Rezeptur hinzugegeben wurden. Die Bonbonmasse wird auf einem Edelstahltemperierband abgekühlt. Nun wird die wachsweiche Bonbonmasse geknetet und in einen fingerdünnen Strang ausgezogen, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 m/min in die Prägewerkzeuge gelangt. Hier bekommt das Bonbon dann seine endgültige Form. Die fertig geformten Bonbons werden abgekühlt und gehen weiter auf die Reise, um verpackt zu werden. Bei Dosenbonbons wird eine Puderzuckerschicht aufgebracht, damit sie nicht aneinander kleben. Das Wiegen der Bonbons über eine Mehrkopfwaage garantiert eine gleichmäßige Befüllung aller Dosen. Die befüllten und mit einem Deckel verschlossenen Bonbondosen werden nun am Druckkopf des Tintenstrahldruckers vorbeigeführt. Ein am Transportband positionierter Sensor signalisiert dem Drucker den Druck-start. Anschließend werden die Dosendeckel rundum mit einem farblosen Klebeband an der Dose fixiert. Danach werden die Dosen für den Transport in Kartons verpackt.
An den insgesamt vier Verpackungslinien sind bereits zwei neue S8-Drucker im Einsatz. Sie sind auf einem Trolley mit zwei Rollen und zwei Stützen montiert, so dass sie flexibel in der Anlage positioniert werden können. Die noch vorhandenen Altgeräte werden in den nächsten Monaten nach und nach durch Imaje-Drucker ersetzt. Die S8-Drucker arbeiten mit dem M-Kopf, der mit 4,5 Tropfen pro Millimeter eine Auflösung von 110 dpi erreicht. Damit wird das von Kalfany gewünschte filigrane Schriftbild ermöglicht. Die Kennzeichnung ist 2 mm hoch und wird auf dem Dosenrand mit schwarzer Standardtinte aufgebracht.
Durch das umfangreiche Schulungspaket von Imaje, das nicht nur die Bedienung, sondern auch die Technik der Geräte umfasst, konnten einerseits die Mitarbeiter an den Verpackungslinien in Vor-Ort-Schulungen und andererseits die Techniker in intensiven Schulungen bei Imaje mit der Bedienung und Wartung der Geräte vertraut gemacht werden. Die S8-Drucker laufen bisher ohne Beanstandungen als Stand-alone-Geräte an den Anlagen. Bereits nach einem halben Jahr konnte ein deutlicher Rückgang an Verbrauchsmaterial (Tinte und Lösungsmittel) verzeichnet werden.
dei 432

Tintenstrahldrucker der S8-Baureihe
Homepage Kalfany
VDMA Fachverband Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen
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