Die Schraubenspindelpumpen der Ausführung SLH erreichen selbst bei hoher Förderleistung noch NPSH-Werte von 2,5 bis 3 m. Dies entspricht einer Saugleistung von -0,7 bis -0,75 bar. Standzeiten von Tanklastzügen an Entladestationen lassen sich damit auch bei hochviskosem Fördergut deutlich verkürzen.
Zum abriebfreien Fördern von hochviskosen Produkten, etwa Fruchtkonzentraten, bei niedriger Temperatur sind heute hauptsächlich Dreh- und Kreiskolbenpumpen im Einsatz. Aufgrund ihres Förderprinzips, bei dem die Rotoren dem Produkt beim Einlass in die Pumpenkammer eine abrupte Richtungsänderung abverlangen, erreichen sie jedoch häufig nur NPSH-Werte von 7 oder 8 m, was einer Saugleistung von –0,2 bis –0,3 bar entspricht. Aufgrund der Verluste in den Saugleitungen zwischen dem Tanklastzug und der Pumpe muss man beim Entladevorgang die Drehzahlen stark zurücknehmen, um einen Förderung zu realisieren.
Die Schraubenspindelpumpen von Bornemann zeichnen sich durch ihr axiales Förderprinzip aus, bei dem das Produkt ohne starke Geschwindigkeitsänderungen durch die Pumpe gefördert und nur einmal am Pumpenaustritt umgelenkt wird. So erreichen diese Pumpen selbst bei hoher Förderleistung noch NPSH-Werte von 2,5 bis 3 m und damit Saugleistungen von -0,7 bis -0,75 bar. Darüber hinaus haben die SLH-Pumpen folgende Vorteile:
- Sie sind selbstansaugend bis zu einem Unterdruck von mehr als -0,8 bar bei gefüllter Pumpe.
- Ihr Drehzahlbereich reicht von <100 bis >3000 min-1.
- Die gleiche Pumpe kann zum produktschonenden Fördern wie auch als Förderaggregat im Reinigungsprozess eingesetzt werden. Das bedeutet, eine CIP-Pumpe, die dazu notwendige Verrohrung und die dazugehörige Ventil- und MSR-Technik lassen sich einsparen
- Das axiale Prinzip ermöglicht das Realisieren eines pulsationsarmen Fördervorgangs, wobei die Gleitringdichtung (einfach- oder doppelwirkend möglich) auf der Druckseite liegt. Hierdurch erzielt man medienseitig ein höheres Druckniveau gegenüber dem Außenbereich der Gleitringdichtung und verhindert so jegliche Produktkontamination.
- Da die gesamte Pumpe vom Fördermedium durchströmt wird, erzielt sie exzellente Reinigungs- und Hygieneergebnisse. Die Pumpe ist EHEDG-zertifiziert.
Bornemann fertigt die Pumpen im Baukastensystem. Drei Pumpengrößen und insgesamt neun unterschiedliche Schraubensätze decken einen Förderbereich von 1 bis 180 m³/h mit Stücken von bis zu einem Durchmesser von 40 mm ab. Dies bedeutet für den Betreiber einen minimalen Aufwand an Ersatzteilbevorratung. Bei der Installation muss die Performance den druck- und saugseitigen Verhältnissen der Anlage angepasst werden, d. h. saugseitig darf der Unterdruck nicht so groß werden, dass Kavitationen auftreten, die das Produkt oder die Pumpe schädigen könnten. Druckseitig darf der Überdruck nicht in unzulässige Bereiche für das Rohrleitungssystem oder die Pumpe gefahren werden. Saugseitig hängt dies von den Faktoren Fließgeschwindigkeit in der Saugleitung, deren Durchmesser und Länge sowie der Viskosität des Fördermediums, seiner Dichte und dem Füllstand im Tanklastzug ab. Der Füllstand ändert sich naturgemäß beim Entladevorgang. Die Regelung muss dies berücksichtigen. Wird das System kurz vor dem Kavitationspunkt gestartet, kann man davon ausgehen, dass am Ende des Entladevorganges in den Kavitationspunkt gefahren wird, wenn die Drehzahl nicht zurückgenommen wird.
Druckseitig sind die Parameter ähnlich, jedoch kann hier ein Druck bis 10 oder 16 bar, je nach Pumpen- und Rohrleitungsauslegung angefahren werden. Die Rohrleitungslänge variiert stark, abhängig davon, ob man den ersten oder den letzten Tank des Lagers anfährt. Beim Füllstand des Behälters können durchaus auch Unterschiede von 1,5 bar entstehen. Beide Faktoren beeinflussen den Förderdruck, gegen den die Pumpe anarbeiten muss. Bornemann vertreibt für diesen Einsatzfall eine mobile Schraubenspindelpumpe, für die eine spezielle Steuerung konzipiert wurde. Nach Ersteinstellung passt sich die Pumpe den Betriebsbedingungen selbst an und stellt sich nach Entleerung des Tanklastzuges ab.
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