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Verpackungsmaschine für Schokolade im Praxistest

Industrieerprobung bei nordeuropäischem Markenartikelhersteller
Verpackungsmaschine für Schokolade im Praxistest

Um die Verpackungskapazität am finnischen Produktionsstandort Vaajakoski zu erhöhen, benötigte der nordeuropäische Markenartikelhersteller Orkla für das Verpacken seiner Schokoladenprodukte neue Maschinen. Zur gleichen Zeit war Theegarten-Pactec auf der Suche nach einem Unternehmen für die Industrieerprobung seiner neuen Verpackungsmaschine CHS. Nach einer erfolgreichen Testphase hat sich Orkla kürzlich entschieden, in die Lösung zu investieren.

Ursprünglich im Jahr 1654 als Bergbauunternehmen in Norwegen gegründet, ist Orkla heute einer der führenden Markenartikelhersteller in den nordischen Ländern sowie in den baltischen Staaten. Der Mischkonzern änderte über die Jahrzehnte hinweg seine Ausrichtung und stellt inzwischen Produkte für verschiedene Marktsektoren her: von Hygiene- und Körperpflegeprodukte über Backzutaten bis hin zu Lebensmitteln und Süßigkeiten. Rund 15 % der gesamten Betriebseinnahmen von Orkla werden aktuell allein durch den Geschäftsbereich Confectionery & Snacks erwirtschaftet. Im Produktportfolio befinden sich neben Chips, Keksen und Knäckebrot auch Süßwaren und Schokolade. Zu den zahlreichen beliebten Marken des Geschäftsbereichs gehören Kims, Nidar, Göteborgs Kex, Sætre, OLW, Panda, Laima, Selga, Adazu und Kalev.

Für das Verpacken von Süßwaren wie Schokolade und Lakritz am finnischen Standort Vaajakoski nutzte Orkla bisher zwei ältere Verpackungsmaschinen. Allerdings stießen diese seit einiger Zeit an ihre Leistungsgrenzen, da sie mit dem hohen Output der Schokoladen-Gießanlage nicht mehr Schritt halten konnten. Lediglich ein Drittel der Produkte, die aus der Produktionsanlage kamen, konnte von den Maschinen verpackt werden. Zwei Drittel wurden aufgrund fehlender Verpackungskapazität zwischengelagert und erst nach Abschluss der Produktion in den Verpackungsprozess überführt. Für den stockenden Prozess musste dringend Abhilfe geschaffen werden.

„Wir hatten uns mit Orkla in Finnland erstmals 2015 ganz allgemein über verschiedene Verpackungslösungen ausgetauscht“, erinnert sich Daniel Schibur, Head of Sales bei Theegarten-Pactec an den Start der Zusammenarbeit. „2018 nahmen wir die Gespräche wieder auf und überlegten, wie wir die Verpackungskapazität schnell und effektiv steigern können.“ Zunächst wurde mit dem Kunden diskutiert, seine beiden leistungsschwächeren Verpackungsmaschinen durch zwei bewährte MCC-Verpackungsmaschinen von Theegarten-Pactec zu ersetzen. Beide sollten jeweils 1200 Produkte pro Minute effizient und schonend verpacken und so die gesamte Produktionsmenge der Gießanlage auf einmal in den Griff bekommen. Das Zwischenspeichern und nachträgliche Verpacken sollten so der Vergangenheit angehören.

Verpackungsmaschine unter realen Bedingungen erprobt

Sehr bald rückte jedoch noch eine Alternative in den Fokus von Orkla. Theegarten-Pactec berichtete von der neuesten maßgeschneiderten Lösung für die Süßwarenindustrie: die optimierte Verpackungsmaschine CHS speziell für Schokoladenprodukte in verschiedenen Faltarten. Sie war bereits in einem mehrjährigen Entwicklungsprozess bei Theegarten-Pactec in Dresden ausgiebig getestet worden und hatte sehr gute Ergebnisse geliefert.

„Zu diesem Zeitpunkt suchte Theegarten-Pactec einen Kunden für die Industrieerprobung der CHS“, erinnert sich Arto Liimatainen, Technical Manager bei Orkla. „Wir waren begeistert von der Idee, eine noch leistungsfähigere Verpackungsmaschine zu bekommen und stimmten Ende 2019 zu, anstatt zweier MCC-Maschinen eine MCC- und eine CHS-Maschine bei uns aufzustellen.“ Ein absoluter Glücksfall und ein enormer Vertrauensvorschuss für den Dresdener Maschinenbauer, für die sogar kurzerhand Produktionspläne bei Orkla geändert wurden.

„Das war für uns die perfekte Möglichkeit, die CHS unter realen Bedingungen in einer Süßwarenproduktion zu testen“, bestätigt Daniel Schibur. „Ein endloser Produktstrom, der Dauerbetrieb, unterschiedliche Verpackungsmaterialien und Produktqualitäten, Reinigungs- und Wartungsarbeiten während des Betriebes oder sogar Schwierigkeiten wie etwa ein Ausfall von Prozessanlagen – vieles lässt sich nicht vollständig simulieren. Letztendlich sind solche Tests unerlässlich, um einer Neuentwicklung den letzten Schliff zu geben und sie zur Marktreife zu bringen.“

Zweibahnige Zuführung ermöglicht hohe Leistung

Die modulare Verpackungsmaschine CHS, speziell entwickelt für das schonende Verpacken von Schokoladenprodukten, wurde bei Orkla Anfang 2021 installiert und auf Herz und Nieren geprüft. Neben den allgemeinen Funktionstests wurde vor allem die zweibahnige Zuführung der Maschine – eine Besonderheit der CHS – genau getestet. Die Herausforderung dabei: einen Teil der Produkte von einem endlosen Produktstrom des Hauptbandes in den zweibahnigen Einlauf der CHS umzuleiten und zusätzlich dafür zu sorgen, dass ein ständiger Ausgleich zwischen den beiden Bahnen stattfindet. Es muss sichergestellt sein, dass jede der beiden Zuführbahnen kontinuierlich mit 900 Produkten pro Minute versorgt wird, die im Verpackungsprozess zu einem einbahnigen Strom von 1800 Produkten pro Minute zusammengefasst werden.

Die Lösung der CHS: ein integriertes Kamerasystem und effektiv platzierte Sensoren. Diese prüfen konstant den ankommende Produktstrom auf dem Hauptband. Gleiches gilt für die sich auf dem Weg vom Hauptband zur Verpackungsmaschine befindlichen Produkte. Dadurch kann exakt festgestellt werden, wie viele Produkte sich jeweils auf der zweibahnigen Zuführung befinden. So wird garantiert, dass sich die beiden Produktströme vor der Maschine um nicht mehr als fünf Produkte unterscheiden. Auf diese Weise kann die CHS für die Faltart Doppeldreheinschlag eine Leistung von bis zu 1.800 Produkten pro Minute erzielen.

Schnelle Umstellung auf verschiedene Faltarten

Bei Orkla in Finnland wird aktuell nur die Faltart Doppeldreheinschlag für das Verpacken der Schokoladenprodukte eingesetzt. Jedoch lässt sich die Maschine flexibel auf neun unterschiedliche Faltarten umstellen: Doppeldrehen, Protected Twist, Top Twist, Side Twist, Stanniolieren, Bodenfaltung, Seitenfaltung, Wiener Fruchteinschlag und – ganz aktuell – Brieffaltung. Die Maschine lässt Schnellwechsel von Faltart und Format innerhalb von nur vier Stunden zu. Diese können größtenteils von nur einem Mitarbeiter durchgeführt werden. Darüber hinaus sind die benötigten Faltarten einfach nachrüstbar – unabhängig von der ursprünglichen Konfiguration der CHS beim Kauf durch den Kunden. Da Kunden immer wieder schnell auf neue Marktanforderungen wie etwa geänderte Maße bei Schokoladenprodukten reagieren müssen, hat Theegarten-Pactec auch den Formatbereich der CHS angepasst. Während bisher Produktlängen von 16 bis 45 mm verpackt wurden, bietet das neue System ein Spektrum von 16 bis 60 mm. Auch in der Breite – bisher 12 bis 25 mm, nun 12 bis 35 mm – hat das Dresdner Unternehmen nachgesteuert.

Bei Orkla ist man mit den neuen Maschinen sehr zufrieden: „Die Verpackungsmaschinen haben uns auf ganzer Linie überzeugt. Endlich konnten wir unsere Verpackungskapazitäten erhöhen. Aus diesem Grund haben wir uns im Oktober 2021 entschieden, das gesamte Verpackungssystem, bestehend aus der Kombination CHS, MCC und der Verpackungslinie, zu kaufen“, sagt Arto Liimatainen, Technical Manager bei Orkla abschließend.

Theegarten-Pactec GmbH & Co. KG, 01237 Dresden

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