Evonik investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau einer neuen Produktionsanlage für bio-basierte Rhamnolipide, die vollständig biologisch abbaubar sind. Rhamnolipide zählen zu den Biotensiden und dienen als Wirkstoffe in Duschgels und Reinigungsmitteln. Weltweit steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Tensiden rasant an. Mit der Investition am Standort in der Slowakei stärkt Evonik die seit 2019 bestehende Partnerschaft mit dem Konsumgüterkonzern Unilever und baut zugleich die eigene Marktposition auf dem Wachstumsmarkt für Biotenside weiter aus. Die neue Anlage soll in zwei Jahren in Betrieb gehen.
„Wir investieren mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr in unsere Forschung und Entwicklung“, sagt Harald Schwager, Innovationsvorstand von Evonik. „Der Weg der Rhamnolipide von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt war lang – und er hat sich gelohnt. Diese Partnerschaft mit Unilever ist ein Ergebnis unserer Kompetenz in der Biotechnologie.“ Rhamnolipide leisten einen bedeutenden Beitrag zur Unilever-Clean-Future-Initiative, die zum Ziel hat, bis 2030 fossilen Kohlenstoff in den Reinigungsprodukten vollständig zu ersetzen.
In einer Ära, in der die Chemieindustrie mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung konfrontiert ist...
Fermentation von Zucker
Die Herstellung der Rhamnolipide erfolgt auf Basis der Fermentation von Zucker. Rohöl und tropische Fette, die bislang zur Herstellung herkömmlicher Tenside verwendet werden, sind damit überflüssig. Der biologische Abbau der Rhamnolipide macht sie zu einer nachhaltigen Alternative, die zugleich hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Schaumbildung und Hautverträglichkeit bietet. Die Bandbreite der Nutzung ist vielfältig und reicht über Reinigungsmittel hinaus bis zur Körperpflege.