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Leuze setzt auf ganzheitliche Sicherheitslösungen

Sensorspezialist präsentierte auf der SPS eine Reihe von Neuheiten
Leuze setzt auf ganzheitliche Sicherheitslösungen

Der Sensorspezialist Leuze wird sein Umsatzziel für 2022 von 300 Mio. Euro sicher erreichen. Dies berichtete CEO Ulrich Balbach auf der Pressekonferenz im Rahmen der SPS am 9. November. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat das Unternehmen 2022 zahlreiche Innovationen entwickelt. Ein Highlight auf der Messe waren ganzheitliche Sicherheitslösungen wie eine Zugangssicherung mit dynamischer Formatanpassung.

Ulrich Balbach und Dr. Henning Grönzin, CTO und technischer Geschäftsführer, standen auf der Pressekonferenz der Corporate Communications Managerin Martina Schili Rede und Antwort. Im Rahmen eines Interviews wurden die Pressevertreterinnen und -vertreter über die aktuellen Herausforderungen, die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens sowie über Produkt-Highlights informiert.

Nach den Worten von Balbach ist der Russland-Ukraine-Krieg für Leuze „lieferseitig relativ unkritisch“, da bislang sehr wenige Rohmaterialien aus Russland bezogen wurden. Auch von einer Beeinträchtigung durch den drohenden Gasnotstand geht man derzeit nicht aus. Dies liegt daran, dass die Abläufe in der Produktion und in der Logistik nur einen geringen Energieeintrag aufweisen. Hinzu kommt, dass Erdgas bei Leuze ohnehin nur eine geringe Bedeutung hat und der Einsatz erneuerbarer Energien intensiviert wird, etwa durch den Bezug von Grünstrom.

Wie viele andere Unternehmen ist auch Leuze von Materialengpässen betroffen, insbesondere bei den Halbleiterbauteilen. Die Auftragseingänge sind in den vergangenen Monaten dennoch gewachsen, ebenso die Auftragsbestände. Laut Balbach wird der Sensorhersteller das Umsatzziel für 2022 in Höhe von 300 Mio. Euro sicher erreichen. „Wir versuchen alles Erdenkliche, um Lieferketten zu uns und zu unseren Kunden zu erhalten“, sagte Balbach. So hat das Unternehmen die Rohmaterialbestände signifikant erhöht und längerfristige Verträge mit den Lieferanten abgeschlossen.

Produkte an die Materialverfügbarkeit anpassen

Mit welchen Herausforderungen Leuze-Mitarbeiter bei der Produktentwicklung konfrontiert werden und wie sie diese meistern, erklärte CTO Dr. Henning Grönzin auf der Pressekonferenz. Laut Grönzin müssen die Produkte an die aktuelle Materialverfügbarkeit angepasst werden. Konkret bedeutet das, dass die Produktentwickler eins-zu-eins-kompatible Bauteile suchen. Sind solche verfügbar, geht die Anpassung recht schnell, da Leuze ein eigenes Werk in der Nähe des Headquarters hat, das auf die Bestückung von Leiterplatten spezialisiert ist. Falls solche Bauteile aber nicht verfügbar sind, müssen in Einzelfällen sogar ganze Schaltungen „umdesignt“ werden. Damit die Logistikkosten möglichst gering bleiben, bemüht sich das Unternehmen um ein lokales Sourcing in der Nähe der dezentralen internationalen Fertigungsstätten.

Vom Komponenten- zum Lösungshersteller

Leuze hat sich in den letzten Jahren vom reinen Sicherheitskomponentenhersteller zum Anbieter ganzheitlicher Sicherheitslösungen entwickelt. Die zunehmende Automatisierung von Abläufen stellt erweiterte Anforderungen an die Sicherheitskonzepte. Klassische Konzepte wie Muting stoßen dabei an ihre Grenzen, zum Beispiel an Übergabestationen und Materialschleusen. Die Sicherheitslösungen von Leuze sind vorentwickelt, werden aber jeweils individuell an das Anlagenlayout der Kunden angepasst. Hierfür verfügt das Unternehmen über spezielle Teams aus Sicherheitsexperten, die die Kunden während des gesamten Projekts begleiten. Bei Bedarf werden die Sicherheitslösungen auch erweitert oder es entstehen gemeinsam mit den Kunden neue Sicherheitskonzepte.

Ganzheitliche Sicherheitslösungen zählten bei Leuze zu den Highlights auf der SPS.  Beispielsweise hatte eine neue Zugangssicherung mit dynamischer Formatanpassung auf der Messe Premiere. Das Prinzip hinter dieser Technologie: Paletten werden von einem Förderband automatisch ein- oder ausgefördert. Die Zugangssicherung soll den Transport von Waren mit wechselnder Breite sowie mit unterschiedlicher Positionierung auf der Palette erlauben und gleichzeitig ein seitliches Mitlaufen von Personen verhindern. Dabei erfolgt die Zugangssicherung über zwei vertikal ausgerichtete Sicherheitslaserscanner. Messende Sensoren ermitteln die Breite und die Position der Waren und senden diese Information an das Sicherheitssystem. Dieses passt das Schutzfeld für die Durchfahrt entsprechend an.

Laserpositioniersystem für enge Einbausituationen

Ein weiteres neues Produkt ist das kompakte Laserpositioniersystem AMS 100i, das sich besonders für enge Einbausituationen eignet. Anwendung findet das System vorwiegend in der automatisierten Intralogistik, da hier Sensoren für Positionieranwendungen oft mit wenig Platz zurechtkommen müssen, beispielsweise am Regalbediengerät, am fahrerlosen Transportfahrzeug oder am Liftsystem. Das Gerät ist auch bei großer Hitze oder Kälte einsetzbar und mit integrierter Geräte- und Standheizung verfügbar. Somit kann es auch bei Tiefkühlanwendungen angewandt werden und funktioniert bei großer Hitze ebenfalls zuverlässig.

Sicherheits-Barcode-Positioniersystem prämiert

Für das kürzlich eingeführte Sicherheits-Barcode-Positioniersystem FBPS 600i wurde Leuze auf der SPS mit dem 3. Platz des GIT-Sicherheits-Awards 2023 ausgezeichnet, der vom Wiley-Verlag verliehen wird. Das Sicherheits-Barcode-Positioniersystem ermöglicht es, die Position mit nur einem Sensor sicher zu erfassen. Das Gerät wird über zwei SSI-Schnittstellen an eine sichere Auswerteeinheit angeschlossen und eignet sich für Anwendungen bis Performance Level e. Das Sicherheits-Barcode-System wird auf dem Regalbediengerät oder Querverschiebewagen installiert. Auf dem gegenüberliegenden Regal wird ein Barcodeband befestigt. Mit jedem Scanvorgang liest das FBPS 600i mehrere Codes des Bandes, aus denen die Software hochgenaue Positionswerte ermittelt. Durch den schrägen Verlauf des Scanstrahls und die Bewegung des Wagens tastet der Sensor den Code an verschiedenen Stellen ab. Das vermeidet Lesefehler durch lokale Verschmutzungen oder Beschädigungen. Zum reibungslosen Betrieb trägt auch das für den industriellen Einsatz optimierte, selbstklebende Barcodeband bei. Dieses ist UV-beständig, widerstandsfähig und mechanisch belastbar. Die aufgedruckten Positionswerte sind leicht lesbar und vereinfachen die Handhabung.

Integriertes Schnittstellenmanagement

Ein weiteres wichtiges Thema bei Leuze ist das integrierte Schnittstellenmanagement, wie auf der SPS deutlich wurde. Bereits seit Jahren integriert Leuze die Schnittstellen zu den Maschinensteuerungen direkt in die Sensoren. Das Unternehmen nennt dies „integrated Connectivity“, hierfür steht auch das i in den Produktnamen. Über diese Technologie verfügen beispielsweise Sensoren, die Leuze für das Anwendungsgebiet der Intralogistik entwickelt. Sie können dadurch direkt aus der Steuerung heraus parametriert werden, die anfallenden Prozessdaten in Echtzeit austauschen und auch Diagnosedaten an die Steuerung senden. Dank der integrierten Industrial Ethernet Kommunikation können die Sensoren nicht nur Daten an die SPS senden, sondern mittels OPC UA teilweise auch direkt mit einem ERP-System oder einer Cloud kommunizieren. Dabei werden beispielsweise Informationen über die Qualität und die Anzahl der Leseprozesse der Sensoren übertragen. Aus diesen Daten lassen sich Prozessvorgänge statistisch auswerten. Auf Basis dieser Datenanalyse können die entsprechenden Prozessvorgänge dann optimiert werden.

Spezial- und Standardlösungen für den gesamten Prozess

Am Ende der Pressekonferenz ging Oliver Balbach noch auf Speziallösungen für besondere Anwendungen bei Produktions- und Verpackungsprozessen ein, die Leuze neben den Standardsensoren im Sortiment hat. Als Beispiele für solche Spezialsensoren nannte er einen dynamischen Referenztaster für die Erkennung von Produkten und Verpackungen auf Förderbändern sowie eine hochpräzise Reflexionslichtsschranke für die Klarglaserkennung. Automatisierte Anlagen für Produktions- und Verpackungsprozesse müssen immer flexibler, effizienter und intelligenter werden. Die Sensorlösungen von Leuze decken den gesamten Prozess ab – von der Objektdetektion, Kontrast- und Schnittmarken- über die Füllstandmessung bis hin zur Etikettierung, Identifikation, industriellen Bildverarbeitung sowie Safety-Lösungen.


Autorin: Claudia Bär

Redakteurin

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