Christoph Kolumbus hatte gerade einen neuen Kontinent entdeckt, als in Deutschland unbemerkt von der großen Welt ein Rechenkünstler das Licht erblickte. Mathematik war damals nur eine Wissenschaft für Gelehrte. Das gemeine Volk hielt es nicht so mit dem Rechnen. Umherreisende Rechenmeister lösten die mathematischen Probleme der Bevölkerung, indem sie auf Rechentischen oder -tüchern die Lösung vorführten – meist mit Strichen für Tausender, Hunderter, Zehner und Einer. Deshalb schrieb unser Rechenkünstler – er bevorzugte erstmals die arabischen Zahlen – gleich mehrere didaktisch klug aufgebaute, deutsche „gemein leicht Büchlein“ für junge Schüler mit schönen Regeln und Beispielen wie diesem: „Ein Gastwirt hat 18 Kammern. In jeder Kammer stehen sechs Betten. In jedem Bett liegen drei Gäste. Und jeder Gast gibt am nächsten Morgen zwei Gulden Trinkgeld. Wie viel Trinkgeld bekommt der Gastwirt?“ Eine Rechenaufgabe, die nicht nur Einblick in den Alltag der Gastronomie der Lutherzeit gibt, sondern so auch heute noch in Lehrbüchern zu finden ist. Seine Bücher fanden reißenden Absatz. Über 120 Mal wurden sie aufgelegt. Sein Meisterwerk umfasste 500 Seiten. Es zu drucken war damals viel zu teuer, sodass das Gesamtwerk erstmals zum 500sten Geburtstag komplett gedruckt wurde.
Wie heißt der Mathekünstler, auf den sich noch heute jeder bezieht, wenn er richtig gerechnet hat, und wie viel Trinkgeld bekommt der Gastwirt?
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