Brasilien in Aufruhr? Ja, das hat auch was mit unserer Geschichte zu tun. Aber noch besser ist der Sprung nach England. In das Jahr 1966. Also: England in Aufruhr. England, 1966 – da werden bei dem einen oder anderen Assoziationen wach: Da war doch was! Na klar, Fußball-Weltmeisterschaft. Und das Wembley-Tor. Damals, in antiken Fußballzeiten, winkte dem Sieger nicht das heutige Exemplar, sondern das Original: der Coup Jules Rimet, benannt nach dem Initiator der Fußball-Weltmeisterschaft. Man behauptet, die griechische Siegesgöttin Nike hätte für ihn Modell gestanden. 😉
Am 20. März 1966 jedenfalls verschwand der begehrteste Fußball-Cup der Welt aus der Londoner Westminster Central Hall. Alles Suchen half nichts. Und der bei der Lösegeldübergabe geschnappte Dieb Edward Betchley schwieg eisern. Eine Fußball-WM ohne Pokal? Welche Peinlichkeit! Eine Woche später jedoch buddelte Pickles, der Hund des Dockarbeiters David Corbett den Pokal beim Gassi gehen aus – und avancierte damit zum Helden des Vaterlands. 1983, der Pokal war nach dem dritten WM-Sieg in den Besitz Brasiliens übergegangen, wurde der Pokal abermals gestohlen und verschwand – dann aber auf Nimmerwiedersehen. Die Trophäe, die der brasilianische Verband heute ausstellt, ist eine Replik, die das deutsche Goldschmiedehaus in Hanau herstellte.
Teilen: