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Ganzheitliche Ansätze sind gefragt

Innovationskraft und Ethik im Unternehmensalltag sind die Basis für wirtschaftlichen Erfolg
Ganzheitliche Ansätze sind gefragt

Vom 18. bis 20. September fanden die von Wild veranstalteten Heidelberger Fachseminare 2007 statt. Sie standen unter dem Motto „Unternehmerische Verpflichtung: Innovation, Gesundheit und hervorragender Geschmack“. Mehr als 500 Repräsentanten der Lebensmittel- und Getränkeindustrie aus 51 Ländern folgten der Einladung in die Heidelberger Stadthalle. Sie infor- mierten sich über aktuelle Produkttrends und diskutierten über das Selbst- verständnis der Unternehmen im Bereich Corporate Responsibility.

Mike Ponder, CEO von Wild, begrüßte die Gäste aus dem In- und Ausland und führte in das Thema der Heidelberger Fachseminare 2007 „Unternehmerische Verpflichtung: Innovation, Gesundheit und hervorragender Geschmack“ ein.

Ethik und Markt
Erster Höhepunkt der Heidelberger Fachseminare war ein Referat von Dr. Richard von Weizsäcker. Der Altbundespräsident beschäftigte sich mit dem Thema „Markt, Ethik und Unternehmenskultur“. Obwohl Freiheit das wichtigste Verfassungsprinzip ist, muss sich nach seiner Auffassung eine vernünftige Ökonomie immer mit Ethik verbinden: „Markterfolg und Ethik können nicht isoliert voneinander betrachtet werden“. Die Wirtschaft sei von Natur aus dynamisch, innovations- und gewinnorientiert. Dennoch bezeichnete von Weizsäcker die Forderung, Arbeit und Kapital ausschließlich dorthin zu lenken, wo sie am effektivsten sind, als zwiespältig und die die in diesem Zusammenhang häufig stattfindende „Freisetzung“ von Arbeitskräften als „keine gute Lösung“. Der Altbundespräsident begrüßte die Anstrengungen der Wirtschaft, für mehr Transparenz bei ihrem unternehmerischen Tun und gesellschaftlichen Engagement zu sorgen. Dies gehöre zur Unternehmenskultur und sei wichtig im Sinne ethischer Entscheidungen. An Beispielen belegte von Weizsäcker, dass Corporate Citizenship sowohl zum Wohl der Gesellschaft als auch der Unternehmen beiträgt. Sein Fazit: „Ethik ist Zeichen eines klugen Unternehmers. Verzicht auf Ethik ist am Ende Verzicht auf ökonomischen Erfolg.“
Ähnlich das Statement von Hans-Peter Voss, Managing Director bei Wild. Er betonte, dass es für Unternehmen heute unverzichtbar ist, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Corporate Commitment ist für ihn ein globaler Trend, der zu einem Erfolgskriterium der Wirtschaft wird. Dabei zeigte Voss sich überzeugt, dass diese Verpflichtung künftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Denn die Verbraucher interessieren sich immer stärker für das Umfeld der Lebensmittelerzeugung und machten ihre Kaufentscheidung davon abhängig, ob Lebensmittel nachhaltig produziert werden, ob sich Unternehmen fair verhalten und ob ihre Entscheidungen sozialverträglich sind. Ausschlaggebend sei auch der Wunsch der Verbraucher nach natürlichen und gesunden Produkten, wie sie auch der Wild-Philosophie entsprächen.
Wie die Lebensmittelindustrie Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter und der Verbraucher übernimmt, zeigte Dr. Gerd Harzer, Director Global Nutrition Research, Kraft Foods, in seinem Vortrag. Nach seinen Worten reichen die Maßnahmen von betriebsinternen Bewegungs-, Fitness- und Fortbildungsprogrammen über eine optimierte Produkt- und Sortimentsgestaltung bis hin zu umfassender Aufklärung und den Dialog mit Stakeholdern. Harzers Credo: „Sicherheit, Qualität und Geschmack sind die Basis im Geschäft mit Lebensmitteln. Eine glaubwürdige Corporate Social Responsibility ist hingegen das Extra, das sich ein Unternehmen über lange Zeit erarbeiten muss.“
Getränketrends in Europa
Die gute Konjunktur und die positiven Prognosen für das Jahr 2008 sorgen für Rahmenbedingungen, die die Absatzsituation der europäischen Getränkeindustrie verbessern – mit dieser Botschaft eröffnete Inga Haubold, bei Wild als Product Manager Beverage tätig, ihr Referat. Eine Herausforderung für die Getränkehersteller ist jedoch die seit dem 1. Juli 2007 gültige Health-Claims-Verordnung der Europäischen Union. Unklar sei, wie die von der EU angestrebten Nährwertprofile aussehen werden. Ein weiteres Problem, dem sich die Branche stellen muss, sind Initiativen in Frankreich, Großbritannien und Spanien, die das Ziel verfolgen, Süßgetränke aus den Schulen zu verbannen.
Im Folgenden beschäftigte sich Haubold mit verschiedenen Trends, die Getränkehersteller beachten sollten, um auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Ein Haupttrend ist die wachsende Nachfrage nach natürlichen und unbehandelten Produkten. Eine Vorreiterrolle spielen hier beispielsweise die britischen Handelskonzerne Asda und Sainsbury’s, die künstliche Farben und Aromen aus ihren Getränken verbannt haben. Auch der deutsche Handel stellt nach den Worten von Haubold seine Produkte mehr und mehr auf natürliche Inhaltsstoffe um. Diese Entwicklung verstärke den Druck auf die klassischen Markenartikler, ihre Produkte ebenfalls zu reformulieren. Ein anderer wichtiger Trend kommt ebenfalls aus Großbritannien: Clean-Label-Produkte. In Deutschland ist Gerolsteiner das erste Unternehmen mit einem Clean-Label-Sportgetränk. Neben der Fruchtsüße Fruit Up, die zu 100 % aus Früchten gewonnen wird, und natürlichen Aromen kommen auch die Mineralstoffe aus natürlichen Quellen.
Bio wird Mainstream – so eine andere Kernaussage von Haubold. Die Nachfrage nach Bioerzeugnissen wächst stetig. In Deutschland wird mit diesen Produkten gegenwärtig ein Umsatz von 5 Mrd. Euro erreicht. Nach Einschätzung von Haubold gibt es heute nahezu keine Getränkekategorie, in der Bio-Produkte nicht vertreten sind. Als Beispiele nannte die Wild-Produktmanagerin Teegetränke, Malzgetränke wie Bionade, Smoothies oder Bio-Schorlen, wie sie beispielsweise von Adelholzener angeboten werden.
Klare und leichte Erfrischungen
Einen festen Platz in der Gunst der Verbraucher haben sich die Near-Water-Getränke erobert, mit denen sich in Europa teilweise zweistellige Zuwachsraten erzielen lassen. Die Ursache für diesen Erfolg sieht Haubold zum einen in den innovativen Geschmacksrichtungen und zum anderen in den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen dieser Produkte. Dazu zählen u. a. Vitamine, Mineralstoffe, Kräuterextrakte oder Muntermacher wie Taurin oder Koffein. Auch die neue Generation von Teegetränken liegt laut Haubold im Trend. Erfolgversprechend seien hier insbesondere weniger süße und weniger stark aromatisierte Produkte auf Basis von grünem oder weißem Tee sowie von Rooibos. Echte Verkaufsschlager sind außerdem klare und leichte Erfrischungsgetränke auf Basis attraktiver Fruchtkombinationen mit einem Saftanteil von 15 bis 50 %. „In Deutschland haben diese Produkte im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 133 % erreicht“, fasst Haubold zusammen.
Des Weiteren widmete sich die Referentin in ihrem Vortrag funktionalen Getränken mit einem messbaren Gesundheitsnutzen. Sie wies darauf hin, dass diese Produkte im letzten Jahr um 17 % zugelegt haben. Außerdem seien die Verbraucher bereit, für diese Produktinnovationen tiefer in die Tasche zu greifen. Am Beispiel des Mineralbrunnen Ensinger erbrachte die Wild-Produktmanagerin den Nachweis, dass auch bei funktionalen Zusätzen der Trend zur Natürlichkeit geht. Vitamine aus Quellen wie Karottensaft, Acerolasaft und Sojaöl böten gute Differenzierungsmöglichkeiten zu Standardprodukten. Im Hinblick auf die steigende Zahl von Herz-Kreislauferkrankungen sieht Haubold Getränke mit natürlichen Omega-3-Fettsäuren, die sich durch einen positiven Einfluss auf Blutdruck und Cholesterinspiegel auszeichnen, als sinnvolle Sortimentsergänzung.
Superfruits wie Granatapfel, Cranberry, Heidelbeere oder Açai Beere sind reich an natürlichen Antioxidantien. Sie können deshalb die menschlichen Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützen. Genau hier liegt der Nutzen von Getränkekonzepten auf Basis der Superfruits. Weiterer Pluspunkt sind die attraktiven, exotischen Geschmacksrichtungen, die diese Früchte bieten. „Da der Antioxidantiengehalt von Früchten natürlichen Schwankungen unterliegt“, erklärte Haubold, „hat Wild einen funktionalen Basis Pack entwickelt, dessen hoher Gehalt an natürlichen Polyphenolen standardisiert ist und der aus verschiedenen Pflanzenextrakten stammt.“ Er ermöglicht die Auslobung „reich an natürlichen Antioxidantien“ und ist auch in gelben und orangefarbenen Getränken einsetzbar. Als Beispiele für innovative Produkte mit einem hohen Gehalt an Antioxidantien nannte Haubold Immun Aktiv vom deutschen Franken Brunnen, Multivitamina Immunobalance von Tymbark aus Polen oder Min-ute Maid von Coca-Cola, das in mehreren europäischen Ländern vermarktet wird.
Qualitätsoffensive bei Süßungen
Dass die Verwendung von natürlicher Fruchtsüße ein wesentlicher Beitrag zu einer gesunden Ernährung ist, erläuterte Ignacio Zaldua, spanischer Wild-Geschäftsführer, in seinem Vortrag. Nach seiner Einschätzung ist Prävention das Gebot der Stunde, um Übergewicht und Fettsucht in den entwickelten Industrieländern zu begegnen. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, nicht nur die Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate zu betrachten, sondern auch ihre Qualität. Gefragt sind hochwertige Zucker mit einem niedrigen glykämischen Index, wie sie von Wild unter dem Namen Fruit Up angeboten werden. Diese natürliche Fruchtsüße ist reich an Kohlenhydraten, die gleichmäßig und langsam im Körper verstoffwechselt werden, den Insulinspiegel nur gering beeinflussen und für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Fruit Up hat einen glykämischen Index von 34. Abschließend präsentierte Zaldua neue Konzepte mit Fruit Up für Smoothies und Near-Water-Produkte mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Honigmelone oder Tangerine/schwarze Johannisbeere. Auch für Eiskrem, Konfitüren, Weichkaramellen, Riegelprodukte oder Babynahrung ist Fruit Up sehr gut geeignet.
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