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Starke Konkurrenz aus China und Südkorea

Großanlagenbau steht unter Druck
Starke Konkurrenz aus China und Südkorea

Starke Konkurrenz aus China und Südkorea
Helmut Knauthe, Sprecher der AGAB und Mitglied der Geschäftsführung von Uhde: „ Im deutschen Großanlagenbau wird an allen Ecken gefeilt vor allem an der Technologieführerschaft“
Der Wettbewerbsdruck im Großanlagenbau hat in den vergangenen drei Jahren deutlich zugenommen. Zu dieser Einschätzung kommen die Unternehmensberatung Management Engineers (ME) und die VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) auf der Basis einer Umfrage unter 180 Top-Managern des deutschen und europäischen Großanlagenbaus: 93 % der Befragten sagen, der Konkurrenzdruck habe sich seit 2008 spürbar verschärft – und zwar vor allem aus China und Südkorea, aber auch aus Westeuropa.

„Verantwortlich hierfür ist nicht zuletzt ein deutlicher Kapazitätsaufbau – zum einen vorgenommen durch die etablierten Anbieter unmittelbar vor dem Ausbruch der weltweiten Konjunkturkrise und zum anderen vorangetrieben durch die aufstrebenden Anbieter aus Ostasien,“ so die Einschätzung von Helmut Knauthe, Sprecher der AGAB und Mitglied der Geschäftsführung der Uhde GmbH.

China tritt besonders offensiv auf
Der Umfrage zufolge sind die chinesischen Großanlagenbauer die derzeit auffälligsten Wettbewerber auf dem Weltmarkt. Sie treten nicht nur besonders offensiv im Preiswettbewerb auf, sondern zeigen sich auch ausgesprochen risikofreudig im Hinblick auf die Projektplanung und -realisierung. Auch wenn es um die Effizienz und Schnelligkeit in der Umsetzung geht, versuchen chinesische Unternehmen derzeit – mehr als andere Anlagenbaunationen – neue Maßstäbe zu setzen. Dieses Ergebnis der Umfrage ist insofern besonders bemerkenswert, als diese Umsetzungsfähigkeit noch vor wenigen Jahren als ausgeprägte Schwäche des chinesischen Anlagenbaus gesehen wurde. Dies gilt allerdings weiterhin für die Innovationskraft dieser Anbieter, die weit hinter westeuropäischen Maßstäben zurück bleibt.
Südkorea agiert erfolgreich im Windschatten
Weniger auffällig, aber trotzdem überaus erfolgreich, sind die südkoreanischen Anbieter, die derzeit vor allem im Chemieanlagenbau arbeiten. Dabei soll es nicht bleiben: Kooperationsanfragen sowie erste gemeinsame Projekte mit deutschen Unternehmen in Segmenten wie dem Hütten- und Walzwerks- sowie dem Kraftwerksbau zeigen, dass Südkorea auf Expansion setzt. „Wenn diese Strategie Früchte trägt, wird sich der Wettbewerbsdruck aus Asien nochmals verschärfen – und zwar in der gesamten Marktbreite“, so die Einschätzung von Gerald Orendi, Anlagenbauexperte und Teilhaber der Unternehmensberatung ME. Dies gilt umso mehr, als die südkoreanischen Anlagenbauer schon heute in fast allen untersuchten Wettbewerbsfeldern auf vorderen Plätzen gesehen werden. Im Hinblick auf ihre Fortschritte bei Qualitäts- und Termintreue nehmen sie in der Befragung sogar die Spitzenposition ein.
Westeuropa ist führend im Technologiewettbewerb – USA und Japan setzen kaum Akzente
Ungeachtet der zunehmenden Konkurrenz aus Asien dominiert Westeuropa in zahlreichen Segmenten des Großanlagenbaus nach wie vor das Marktgeschehen. Nicht von ungefähr verspüren drei Viertel aller befragten Unternehmen erheblichen Wettbewerbsdruck vor der eigenen Haustür. Dies ist umso bedeutsamer, als diese europäischen Wettbewerber ein ähnliches Stärken-Schwächen-Profil wie die deutschen Anlagenbauer aufweisen – mithin im gleichen, hochtechnologischen Marktsegment den Erfolg suchen. Westeuropa ist denn auch unangefochtener Spitzenreiter, wenn es darum geht, neue und marktgerechte Lösungen anzubieten. 83 % der Umfrageteilnehmer beurteilen europäische Anlagenbauer als führenden Innovationstreiber. Aufstrebende Anbieter aus China und Südkorea, aber auch Unternehmen aus Japan und den USA haben hier deutlich das Nachsehen. Generell wird der aktuell von japanischen und US-amerikanischen Anlagenbauern ausgehende Konkurrenzdruck in allen untersuchten Wettbewerbsfeldern als schwach beurteilt.
Deutschland: Technologieführerschaft wird sich auch künftig auszahlen
Der deutsche Anlagenbau – so zeigt es die Umfrage – sieht sich für die Herausforderungen eines neuen globalen Wettbewerbs insgesamt gut gerüstet. Die heimischen Unternehmen stellen sich der wachsenden Konkurrenz aus Ostasien mit großem Selbstbewusstsein, das auf ebenso großen Anstrengungen auf allen relevanten Wettbewerbsfeldern beruht. Preisliche Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft ragen allerdings mit jeweils deutlich über 90 % der Nennungen nochmals heraus. „Um nachhaltig bestehen zu können, will und muss der heimische Großanlagenbau seine Kosteneffizienz weiter verbessern und gleichzeitig mit seiner Innovationskraft bis ans Limit gehen“, betont Gerald Orendi, der zugleich auf die Chancen einer solchen Hochtechnologie-Strategie vor dem Hintergrund einer nachhaltigen CO2-Reduzierung hinweist: „Angesichts der künftig nochmals verschärften Anforderungen auf diesem Feld sehen wir für die heimischen Großanlagenbauer gute Chancen, neue Maßstäbe in Europa zu setzen – mit Lösungen, die zwar in der Anschaffung etwas teurer, dafür aber in der Betriebsphase deutlich verbrauchsärmer sind.“
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