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Chlor ohne Chance

Neuer Korrosionsschutz für Saline im Chemiepark Marl
Chlor ohne Chance

Chlor ohne Chance
Im Chemiepark Marl wurde unter Hochdruck die Salzaufbereitung in Europas größter, voll integrierter PVC-Produktion saniert
Im Chemiepark Marl wurde unter Hochdruck während der letzten Monate die Salzaufbereitung in Europas größter, voll integrierter PVC-Produktion saniert. Die von der salzhaltigen Luft über die Jahre stark angegriffene Anlage wurde bis auf die blanke Stahlhaut freigelegt. Anschließend bekam sie einen neuen Korrosionsschutz aus Verzinkung und Beschichtung.

Seit über 50 Jahren wird in Marl aus Natriumchlorid (Steinsalz), Strom und Ethylen der Kunststoff PVC hergestellt. Das in einem westfälischen Salzstock gewonnene Salz gelangt als wässrige Lösung über eine Pipeline zum Chemiepark Marl. Hier wird sie in der so genannten Saline aufbereitet und anschließend den verschiedenen Verfahrensstufen zugeführt. Weil nun aber Salz und Stahl sich überhaupt nicht vertragen, war ein Auffrischen des Korrosionsschutzes dieses Anlagenbereichs unumgänglich geworden. Es dient zudem als vorbereitende Maßnahme für den Neubau einer Membranelektrolyse. Von Mitte August 2005 an arbeiteten Schlosser, Rohrleitungsbauer, Mess- und Regeltechniker, Elektriker, Korrosionsschützer und Isolierer an dem circa 20 000 m² großen Salinenbereich. Er besteht aus sechs Anlagenteilen – hauptsächlich Apparategerüste, die über Rohrbrücken miteinander verbunden sind. Die Full-Service-Instandhalter von Infracor tauschen aus, modernisieren, schließen an. Mit sämtlichen Korrosionsschutz- und Isolierarbeiten wie auch dem für alle Gewerke benötigten Gerüstbau wurde ThyssenKrupp Xervon beauftragt.

Enge Abstimmung und gute Koordination waren die unerlässliche Voraussetzung für eine termingerechte Sanierung. Bereits Ende Februar – nach gut sechs Monaten Sanierungszeit – mussten alle Arbeiten abgeschlossen sein. „Der Zeitdruck war enorm hoch, darum haben wir gemeinsam mit Infracor parallel an sechs verschiedenen Stellen der Anlage gearbeitet“, sagt Heinz-Georg Beerenbrock. Als so genannter Mehrgewerk-Bauleiter wickelt er vor Ort die Gerüstbau-, Korrosionsschutz- und Isoliererarbeiten ab. Für Infracor ist er der alleinige Ansprechpartner in all diesen Belangen.
Oberstes Gebot: Sicherheit
Beerenbrocks Spezialgebiet ist der Korrosionsschutz, den er in Marl in Personalunion auch als Fachbauleiter betreute. Unter seiner Regie musste das durchschnittlich 15 Mitarbeiter starke Team rund 13 000 m² Stahlfläche behandeln. Ganz am Anfang aller Sanierungsarbeiten stand jedoch stets die Gerüstbautechnik. Unermüdlich schafften die Monteure Zugang zu den bis zu 25 m hohen Apparategerüsten und deren vielzähligen Anschlüssen. Ob Rohrleitungsbauer oder Schlosser, Korrosionsschützer und Isolierer, sie alle benötigten eine ergonomische und vor allem sichere Arbeitsplattform für ihre spezielle Aufgabe. Da mussten beispielsweise vorhandene Isolierungen demontiert, Rohrleitungen gelöst und aufgehängt oder gar ausgebaut werden, damit die nachfolgenden Korrosionsschützer auch wirklich jede noch so verwinkelte und versteckte Fläche bearbeiten konnten. Die in der Anfangsphase 25 Mann starke Gerüstbaumannschaft war später zu einem zehnköpfigen Team geschrumpft, das täglich neue kreative Zugangskonstruktionen erstellte, umbaute oder demontierte.
Staubdichte Abschottung
Erst wenn die zu sanierenden Bauteile komplett eingehaust und staubdicht abgeschottet waren, machten sich die Korrosionsschützer ans Werk und bereiteten die Stahloberflächen auf die nachfolgende Verzinkung und Beschichtung vor. In einem ersten Strahlgang mit Schmelzkammergranulat wurden Korrosion und alte Beschichtung entfernt (Vorbereitungsgrad Sa 2). Danach folgte das Spülen der Metallflächen mit vollentsalztem (VE)-Wasser. Eine Vorgehensweise, die speziell für die Marler Saline entwickelt und in einem Pilotprojekt erfolgreich getestet wurde.
Thomas Pahle, Xervon-Standortleiter und Mehrgewerke-Manager: „Bereits im vorletzten Jahr haben wir eine Rohrbrücke im Bereich der Salzaufbereitung saniert. Dabei haben wir über Messungen festgestellt, dass der Stahl auch nach dem Entfernen des alten Korrosionsschutzes immer noch durch Chloride belastet war.“ Daraufhin hat man gemeinsam mit Infracor und dem Materiallieferanten eine dreistufige Oberflächenvorbereitung entwickelt: strahlen, waschen, strahlen. Nach dem ersten Strahlgang wurden die Bauteile mit VE-Wasser gespült, bis die Chlorid-Ionenkonzentration nachweislich auf das gewünschte Maß gesunken ist. Erst dann wurde die Oberfläche in einem zweiten Strahlgang metallisch blank (Sa 3) und mit einem definierten Oberflächenprofil gestrahlt. Das gewährleistet nicht nur die gute Haftung der nachfolgenden thermisch aufgespritzten Zinkschicht (100 µm). Es sorgt auch für deren Funktionstüchtigkeit als Opferanode, die den Stahl durch Ionenaustausch elektrochemisch vor Korrosion schützt. Nach der Zinkbeschichtung folgten eine 100 µm starke Grundbeschichtung, ein 80 µm dicker Kantenschutz, der sorgfältig auf alle Kanten, Schweißnähte, Schraubenköpfe etc. aufgetragen wurde und schließlich eine Deckbeschichtung (2-Komponenten-Polyurethan).
cav 432

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