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Schäden under Cover

Reparatur zerstörter Emailflächen in einer Kolonne
Schäden under Cover

Schäden under Cover
Zerstörte Emailflächen werden in Prozessbehältern mit so genannten Covern repariert
Ein Kolonne von 78 m³ Inhalt wies an der Innenbeschichtung aus Email einen großflächigen Schaden auf. Dieser musste schnell behoben werden. Die Reparatur erfolgte mit einer emaillierten Stahlplatte, mit der der Schaden präzise formpassend abgedeckt wurde. Der Behälter konnte damit für den dauerhaften Einsatz wieder hergestellt und der Produktionsausfall minimiert werden.

Der Emailschaden der Kolonne hatte einen Durchmesser von 850 mm, entsprechend einer Fläche von 0,57 m². Die Kolonne ist aufgestellt 15,3 m hoch und hat einen Durchmesser von 3,2 m. Entsprechend den Einsatzbedingungen galt es eine Reparaturmethode zu finden, die einen derart großen Emailschaden zuverlässig abdeckt. Eine Tantalreparatur in dieser Größe ist kaum machbar und würde viele Risiken beinhalten. So entschied man sich für eine Reparatur nach den System Email-Cover, da hier bereits Erfahrungen bis zur Abdeckung einer Emailschadensgröße von Durchmesser 0,5 m vorlagen.

Das Reparatursystem Email-Cover ist nach der Druckbehälterverordnung ausgelegt und somit eine ingenieurtechnische Reparatur mit den entsprechenden Zertifikaten. Der Emailschaden wird dabei mit einer emaillierten Stahlplatte abgedeckt. Diese Reparatur- oder Abdeckplatte, der Cover, muss zur Schadensstelle formpassend sein; in diesem Falle eine zylindrische Krümmung haben. Auf seiner Rückseite befinden sich eine berechnete Anzahl von Stehbolzen, die nach der Montage durch die Behälterwand hindurchgeführt sind. Der Cover liegt mit einer Dichtung über dem Emailschaden und deckt diesen ab. Die Innenwand der Kolonne ist so wieder hergestellt. Zur Befestigung des Covers werden seine Stehbolzen außerhalb der Kolonne festgezogen, wobei sich die Schraubenkräfte auf der Kolonnenaußenwand abstützen. Vorteil dieses Systems ist, dass keine Befestigungsteile wie Schraubenköpfe und Muttern im Kolonnenraum mit dem Produkt in Berührung kommen. Das System erstellt eine neue Emailfläche, die über der schadhaften Emailfläche liegt.
Schaden in 12 m Höhe
Für die bestehende Schadensgröße wurde ein Cover mit dem Außendurchmesser von 980 mm gewählt, seine formpassende Krümmung zur Behälterwand erhielt den Radius von 1600 mm. Der Cover ist als Emailfläche glatt zum Produktraum. Zur Befestigung sind 32 Stiftschrauben rückseitig in den Cover eingeschraubt. Dafür ist das entsprechende Schraubenanzugsmoment ausgelegt, so dass der notwendige Kraftschluss erfolgt.
Die Reparatur erforderte bestimmte Sondermaßnahmen, die sich aus der Lage der Schadensstelle in der Kolonne ergaben, aber auch aufgrund des Gewichtes von 230 kg des 38 mm dicken Covers.
Der Schaden lag in einer Höhe von 12 m, d. h. in der Kolonne musste ein Stahlgerüst von 10,5 m ab unterem Klöpperboden aufgestellt werden. Dazu waren umfangreiche Schutzvorkehrungen für das Email zu treffen, um nicht zusätzliche Schäden anzurichten.
Montage
Der Cover war nur mit Hilfe von Hebewerkzeugen zu transportieren. In seiner Form als Platte, die einseitig die schadhafte Behälterwand abzudecken hatte, musste der Cover zur Montage ebenfalls einseitig, von der glatten Emailseite her, angefasst werden. Zum Transport war damit in der Kolonne ein speziell angefertigter Montagewagen erforderlich. Auf diesem musste der Cover sehr genau fixiert werden und in der Horizontalen rechtwinklig zur Schadensstelle verfahrbar sein. Hierfür wurde eine dreispurige Fahrbahn aus U-Stahl auf dem Gerüst installiert. Die Montage wurde wie folgt durchgeführt: Der Cover wurde mit einem Autokran über den oberen Kolonnenstutzen DN 1600 in die Kolonne abgelassen und dort auf dem Montagewagen fixiert. In dieser beweglichen Position des Covers konnten die Vermessungs-, Anreiß-, Bohr- und Anpassarbeiten an der Kolonnenwand erfolgen. Der Cover wurde dazu in der Kolonne mehrfach auf dem Gerüst horizontal bewegt. Die 32 Befestigungslöcher in der Kolonnenwand wurden von innen her vorgebohrt, danach außerhalb der Kolonne aufgebohrt. Die Endmontage erfolgte nach dem Ausspionieren der Brennverzugsabweichungen, die bei emaillierten Teilen nicht zu vermeiden sind, und einer Auffütterung der Dichtung zum Ausgleich der Abweichungen. Außerhalb, an der Kolonnenwand, wurden die Befestigungsschrauben angezogen. Die Endkontrolle wurde mittels Pressluft und Abseifen auf Dichtigkeit durchgeführt. Die Kolonne ist damit repariert und als Großbehälter erhalten.
cav 406

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