Beim Transport von umweltgefährdenden Medien reduzieren Doppelrohrleitungen mit Lecküberwachung das Unfallrisiko. Bisher wurden solche Doppelrohrsysteme in geschweißter Form ausgeführt, was den Zugang im Wartungsfall sowohl zu den eingesetzten Absperrventilen als auch zum Doppelrohrsystem selbst nur sehr begrenzt erlaubte. Dieses Problem löste Georg Fischer Piping Systems mit der Entwicklung des Contain-IT-Plus-Kugelhahns 546. Er wird einfach in das Doppelrohrsystem eingeschraubt, was eine Segmentierung der Gesamtleitung ermöglicht.
Joachim Nübling
Das von GF Piping Systems patentierte Prinzip der Doppelrohr-Verbindungstechnik basiert auf der Erstverbindung der Innenleitung. Damit lassen sich Innen- und Außenleitung bequem unabhängig voneinander verlegen. So wird das Installieren einer Doppelrohrleitung fast ebenso unproblematisch möglich wie das Verlegen einer Einfachleitung. Die Richtlinien der DVS 2210-2 zur Auslegung und Installation solcher Systeme lassen sich damit ebenso vollständig einhalten wie das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz oder die Druckgeräterichtlinie. Letzte Verbindungen, die bei anderen Systemen oft blind ausgeführt werden, entfallen dadurch ebenfalls. Bei dem Doppelrohrsystem Contain-IT Plus entsteht nach dem Verbinden der Innenleitung zwischen den Enden der Außenleitung ein Spalt von ca. 30 mm. Dieser Spalt dient dazu, die Verbindungen der Innenleitung gemäß DVS-Vorschriften zu prüfen. Ist diese Druckprüfung erfolgreich absolviert, wird der Spalt mit einem Schnappring verschlossen. Danach kann entweder eine Elektroschweißmuffe oder eine Gummimanschette über Ring und Rohrenden geschoben werden, die schließlich verschweißt oder verschraubt wird. Damit ist eine durchweg leckagefreie Verbindung einfach und sicher hergestellt.
Die Verschraubung macht’s
Mit dem Contain-IT-Plus-Kugelhahn 546 wurde zugleich auch das Prinzip der mechanischen Trennung entwickelt. Bisher wurde die Außenleitung des Contain-IT-Plus-Systems immer verschweißt, d.h. als nicht trennbare Lösung ausgeführt. Damit war jedoch eine Segmentierung und Trennung nur sehr begrenzt und mit erheblichem Aufwand möglich. Diese Problematik konnte durch Auslegung und Einsatz der mechanischen Verschraubung innovativ gelöst werden. Anstelle des Kugelhahns wird eine einfache Verschraubung in das Doppelrohrsystem integriert. Über diese mechanische Verbindung wird die nachträgliche Trennung der Doppelrohrleitung möglich. Außen- wie Innenleitungen werden jetzt unabhängig voneinander trennbar, was etwa Instandsetzungsarbeiten nach einer Leckage sehr viel einfacher werden lässt.
Interessant wird dieses System aber vor allem durch die mögliche Segmentierung der Gesamtleitung über die Verschraubung. Musste die gesamte Rohrleitung bisher im Wartungsfall aufwendig mechanisch und zerstörend demontiert werden, genügt es jetzt, die Verschraubungen zu lösen, um zu einer etwaigen Problemstelle vordringen zu können.
Der augenfälligste Vorteil des Contain-IT-Plus-Doppelrohrsystems ist der einfache und schnelle Zugriff auf die innere Leitung aufgrund des Prinzips der mechanischen Trennung. Das System weist aber noch weitere Vorzüge auf. So ist es äußerst kompakt in der Bauweise, was das Verhältnis von Außen- und Innenrohrdurchmesser angeht. Es wurde auf eine minimale Differenz geachtet, um den Innenraum und damit die Durchflussmengen möglichst großzügig bemessen zu können, ohne jedoch allzu viel Platz bei der Installation zu verbrauchen.
Die Handhabung des Systems bleibt jedoch einfach. Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt, der Contain-IT-Plus-Kugelhahn wird vollständig verschraubt als Komplettkomponente ausgeliefert. Damit müssen die Anwender keine weiteren Montagearbeiten am Kugelhahn selbst durchführen, was die Dichtigkeit der Komponente beeinträchtigen könnte.
Die Standardausführung des Doppelrohrkugelhahns wird mit Handarmatur ausgeliefert. Alle üblichen automatisierten Antriebe sind für eine entsprechende Aufrüstung des Kugelhahns verfügbar. Zum Ausstattungsumfang des Kugelhahns gehört auch eine Schnittstelle zur Integration einer Leckageüberwachung als wichtiges Sicherheitsfeature, die die Leitungsüberwachung durch Sichtkontrolle und/oder Sensoren sinnvoll ergänzt.
Online-Info www.cav.de/0809459
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