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Auf der Iffa präsentiert Vemag 30 komplette Produktionslinien

Automatisierung, Hygiene und Sicherheit
Auf der Iffa präsentiert Vemag 30 komplette Produktionslinien

Automatisierung, Hygiene und Sicherheit – diese drei Themen stehen bei Vemag an erster Stelle, wenn es um die Entwicklung neuer Maschinen und Linien geht. Warum das so ist, erläutert Andreas Bruns, Geschäftsführer operativer Vertrieb der Vemag Maschinenbau GmbH, im Gespräch mit dei. Außerdem stellt er die Vakuumfüller der HPE- und DPE-Baureihe, das Längenportioniergerät LPG218 sowie den Link Loader LL335 vor. Allesamt sind sie auf der Iffa in Frankfurt zu sehen.

Automatisierung, Hygiene und Sicherheit – das sind die drei Kernthemen von Vemag. Herr Bruns, wie spiegeln sich diese in Ihren Produkten wider? Lassen Sie uns ganz systematisch mit der Automation beginnen.

Andreas Bruns: Automation ist für uns das entscheidende Tool, um die Produktivität und Effizienz unserer Linien zu erhöhen. Als Beispiel möchte ich hier unser Smart-Link-4.0-System nennen. Mit seiner Hilfe können Maschinen-, Betriebs- und Materialdaten erfasst und ausgewertet werden. Zudem ist eine Verknüpfung mit dem übergeordneten Warenwirtschaftssystem des Anwenders möglich. Das alles schafft Transparenz und die Möglichkeit, Prozesse intelligent zu steuern und zu vernetzen.

Außerdem leistet die Automation auch einen wichtigen Beitrag zur Hygiene in Produktionsprozessen.

Können Sie das bitte erläutern?

Bruns: In dem Moment, wo man manuelle Prozesse wie das Einlegen von Würsten automatisiert, wird die Hygiene verbessert, weil der größte Risikofaktor – der Mensch – außen vor bleibt.

Sie denken also an den Einsatz von Robotern?

Bruns: Vorwiegend an automatische Handlingsysteme wie unsere Link Loader, mit denen wir arbeiten.

Eröffnet Smart Link 4.0 auch die Möglichkeit der Predictive Maintenance?

Bruns: In gewissen Bereichen ja, weil das System auch die Maschinendaten erfasst und auswertet.

Jetzt sind wir beim zweiten Kernthema, der Hygiene, angekommen. Ist die in Ihrem Geschäft nicht selbstverständlich?

Bruns: Auf alle Fälle. Sie berührt aber unterschiedlichste Bereiche, die man alle im Blick haben sollte. Über die Wechselwirkung zwischen Prozessautomation und Hygiene habe ich bereits gesprochen. Hygiene im Sinne von hygienischem Maschinendesign ist Voraussetzung für sichere Lebensmittel. Und Hygienic Design beeinflusst auch betriebswirtschaftliche Aspekte. Je konsequenter diese Konstruktionsrichtlinien umgesetzt werden, desto einfacher ist die Anlagenreinigung, was Stillstandzeiten und Kosten reduziert.

Sicherheit ist das dritte Kernthema. Beziehen Sie sich hier auf die Maschinensicherheit?

Bruns: Wenn wir über Sicherheit reden, meinen wir Maschinensicherheit, Prozesssicherheit und natürlich die Lebensmittelsicherheit. Maschinensicherheit ist eine Selbstverständlichkeit. Gleiches gilt für die Lebensmittelsicherheit.

Und die Prozesssicherheit?

Bruns: Damit Produktionsprozesse sicher und störungsfrei ablaufen können, müssen wir sicherstellen, dass unsere Maschinen wartungsarm und hoch verfügbar sind. Das erreichen wir zum einen durch Modularisierung und zum anderen, indem wir sie ganz genau auf die Bedürfnisse des Anwenders zuschneiden. So verfügen Maschinen, die in Molkereien eingesetzt werden, beispielsweise über ein anderes Dichtungskonzept als solche für die Fleischindustrie.

In wenigen Wochen öffnet die Iffa in Frankfurt am Main ihre Tore. Welche Maschinen werden Sie dort zeigen?

Bruns: Auf unserem Stand werden fast 100 Maschinen zu sehen sein. Darunter befinden sich zum Beispiel die Vakuumfüllmaschinen der Baureihen HPE und DPE.

Erläutern Sie bitte Aufbau und Funktionsweise dieser Maschinen.

Bruns: Vakuumfüllmaschinen sind hochentwickelte Lebensmittelpumpen. Herzstück der HPE-Vakuumfüllmaschinen ist eine als Doppelschnecke ausgeführte Förderkurve. Sie transportiert das Produkt, das auch großstückige Bestandteile enthalten kann, ohne Kompression und sehr schonend zum Ausgang der Maschine. Die Förderkurve arbeitet nahezu verschleißfrei und kann zur Reinigung schnell und bequem ausgebaut werden.

In den HPE-Vakuumfüllmaschinen kommen Duo-Drive-Antriebe zum Einsatz. Was steckt hinter dieser Antriebslösung?

Bruns: Duo Drive bedeutet, dass Förderelement und Zubringung über zwei, unabhängig voneinander arbeitende Antriebe bewegt werden. Auf diese Weise bleibt auch bei hochviskosen Massen die Förderleistung konstant.

Welche Produkte können mit den HPE-Vakuumfüllmaschinen verarbeitet werden?

Bruns: Durch den Einsatz unterschiedlicher Förderkurven lassen sich die Maschinen für niedrig bis hochviskose Produkte einsetzen. Das beginnt bei weichem Brühwurstbrät und endet bei festen Hackfleischmassen und hochviskosen Pizzateigen.

Dann eignen sich die Vakuumfüllmaschinen der DPE-Baureihe wohl eher für niedrig viskose Produkte?

Bruns: Tendenziell ja. Das liegt vor allem daran, dass sie mit einem anderen Förderprinzip arbeiten, und zwar der Drehschieberpumpe. Diese bieten wir in verschiedenen Ausführungen und Größen an, sodass sich auch die DPE-Füllmaschinen umstandslos an unterschiedliche zu fördernde Produkte anpassen lassen. Auch diese Maschinen fördern sehr schonend und zeichnen sich durch eine sehr gewichtsgenaue Portionierung aus.

Welche Leistung erreichen beide Vakuumfüllmaschinenbaureihen?

Bruns: Die Leistung hängt in beiden Fällen vom Produkt, der Portionsgröße und dem verwendeten Vorsatzgerät ab.

Ein anderes Exponat, das Vemag auf der Iffa vorstellen wird, ist das Längenportioniergerät LPG218. Für welche Produkte wurde dieses System entwickelt?

Bruns: Für Hotdogs. Deshalb verarbeitet die Maschine ausschließlich Polyamid-, Kollagen- und Kunstdärme. Letztere werden nach der thermischen Behandlung der Würste, also beispielsweise nach dem Durchlaufen eines Kochtunnels, wieder entfernt.

Wozu benötigt man Längenportioniergeräte in der Wurstproduktion?

Bruns: Sie stellen sicher, dass die Produkte – also im Falle des LPG218 die Hotdogs – bei vorgegebenem Gewicht und Durchmesser immer die gewünschte Länge haben. Letztere lässt sich über sogenannte Abteilbänder einstellen.

Welche konstruktiven Besonderheiten weist das Längenportioniergeräte LPG218 auf?

Bruns: Bei der Entwicklung der Maschine hatten unsere Ingenieure vor allem eine hohe Maschinenverfügbarkeit sowie geringe Wartungskosten im Blick. Umgesetzt wurden diese Punkte durch einen modularen Aufbau der Maschine. Das bedeutet im Reparaturfall, dass das defekte Modul aus der Maschine entfernt und gegen ein neues ausgetauscht wird. Binnen weniger Minuten kann die Maschine wieder produzieren, während das defekte Modul in der Werkstatt in aller Ruhe repariert wird. Ein anderer wichtiger Punkt ist die Automation, über die wir ja eingangs ausführlich sprachen. So verfügt das LPG218 über ein automatisches Darmmagazin mit Platz für drei Caddies. Aus dem Magazin wird die Maschine vollautomatisch mit Därmen versorgt. Und last, but not least ist die Maschine einfach und intuitiv bedienbar.

Welche Leistung erreicht das Längenportioniergerät LPG218?

Bruns: Die liegt bei bis zu 2200 Portionen pro Minute, in Abhängigkeit von der Portionslänge.

Wenn automatisierte Systeme manuelle Tätigkeiten übernehmen, erhöht das die Produktivität und sorgt für Hygiene. Ein derartiges System ist der Link Loader LL335. Was kann diese Maschine?

Bruns: Es handelt sich hierbei um ein universell einsetzbares, automatisches Gruppiersystem für nicht thermisch behandelte Würstchen. Es legt Letztere gruppenweise in Schalen ab und gibt sie über eine Schnittstelle an einen Folgeprozess weiter. Der Link Loader verarbeitet Würstchen mit Alginathülle, in Natur- oder Kollagendarm – und dies äußerst schonend. Seine Leistung liegt bei maximal 600 Würstchen pro Minute.

Was bedeutet schonende Arbeitsweise?

Bruns: Die Maschine gruppiert die Würstchen, ohne sie aufzustauen. Dadurch werden Druckstellen vermieden, wie sie beispielsweise durch den Einsatz von Greifern oder bei der manuellen Gruppierung durch Anfassen entstehen können.

Erläutern Sie bitte, an welcher Stelle der Link Loader LL335 in eine automatische Würstchenlinie integriert werden kann?

Bruns: Die Linie beginnt mit einem Vakuumfüller. Es folgen dann ein Längenportioniergerät und eine TM203-Trennmaschine. Letztere übergibt die vereinzelten Produkte an den Link Loader LL335, in den übrigens auch ein Schalenentstapler integriert ist. Die befüllten Schalen gehen anschließend in einen Traysealer, wo sie versiegelt werden.

Und was passiert mit schadhaften Produkten wie Platzern?

Bruns: Die werden automatisch ausgeschleust. Gleiches gilt auch für die ersten und letzten Würste, die nach einem Darmwechsel das Längenportioniergerät verlassen. Optional kann der Link Loader LL335 auch mit einer automatischen Durchlaufwaage kombiniert werden, die das Gewicht der kompletten Packung kontrolliert.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei0519vemag

Halle 8, Stand B6


Das Interview führte für Sie: Lukas Lehmann

stellv. Chefredakteur


Vemag:   Zahlen & Fakten

Die Vemag Maschinenbau GmbH entwickelt und produziert modulare Systeme für die Lebensmittelindustrie. Das Spektrum reicht von Vakuumfüllern unterschiedlichster Größe und Ausführung über Vorsatzgeräte zum Formen, Füllen, Portionieren und Ablegen bis hin zu kompletten Würstchen-, Frischfleisch- und Convenience-Linien. Hauptabnehmer der Produkte sind vor
allem Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren. Aber auch Bäckereien und Molkereien sowie Hersteller von TK- und Convenience-Produkten zählen zu den Kunden des Anlagenbauers. Am Firmensitz in Verden beschäftigt man derzeit 630 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 sollen 50 weitere hinzukommen. Weltweit arbeiten 1400 Menschen für die Unternehmensgruppe. 2018 erwirtschaftete Vemag einen Umsatz von über 130 Mio. Euro.


Blick in die Vergangenheit: Vemag-Stand auf der Iffa 1956
Bild: Vemag

IFFA:   Seit mehr als 60 Jahren dabei

Pro Jahr stellt Vemag weltweit auf bis zu 55 Fachmessen aus. Eine davon ist die Iffa, auf der der Maschinenbauer seit 1956 regelmäßig vertreten ist. Auf die Frage, warum diese Messe für sein Unternehmen so wichtig ist, antwortet Bruns: „Zum einen ist es die international führende Fachmesse, die sich auf die Fleischverarbeitung und Wurstherstellung fokussiert hat – also genau auf den Bereich, in dem Vemag traditionell aktiv ist. Zum anderen treffen wir in Frankfurt unsere Kunden aus Industrie, Handwerk und Handel. In einem exklusiven Umfeld haben wir die Möglichkeit, unsere Lösungen zu präsentieren und zu diskutieren.“

Auch in diesem Jahr ist der Stand von Vemag in Halle 8 zu finden – und nicht zu übersehen: Er hat eine Größe von 1400 m2. Auf dem Stand werden 30 komplette Produktionslinien ausgestellt sein, wobei jede Linie aus bis zu sechs Einzelmaschinen bestehen kann.


„Wir gehen auf die Iffa, weil wir dort unsere Kunden aus Industrie, Handwerk und Handel treffen. Dort haben wir die Möglichkeit, unsere Lösungen zu präsentieren.“

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