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Getriebemotoren aus Edelstahl

Sorgen für weniger HACCP-Risiken
Getriebemotoren aus Edelstahl

Wesentlicher Vorteil von Getriebemotoren aus Edelstahl ist die kompromisslose Hygiene. Letztere stellt sicher, dass von den Antrieben kein Risiko im Sinne des HACCP-Konzepts ausgehen kann. Und sie überzeugte die Molkerei Rücker, die nun Edelstahlgetriebemotoren der Hiflexdrive-Baureihe von Bauer Gear Motor in ihrem 60 m langen Koagulator einsetzt.

HACCP ist ein international anerkanntes Qualitätssicherungskonzept, das einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung von Risikofaktoren bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln leistet. Im Rahmen dieses Verfahrens zur kontinuierlichen Verbesserung müssen Hersteller jeden Prozess in ihrer Fertigungslinie fortlaufend bewerten, um mögliche Gefahren zu identifizieren und Risiken an kritischen Stellen zu minimieren. Der Hauptzweck des Konzepts besteht darin, die Verbraucher vor gefährlichen, beispielsweise mit Fremdkörpern, Chemikalien oder mit Mikroorganismen kontaminierten Lebensmitteln zu schützen. Des Weiteren dient HACCP auch als bewährtes Verfahren zur Verbesserung der Qualität und Konsistenz des Endprodukts.

Suche nach HACCP-konformen Antriebslösungen

HACCP prüft, welche Sicherheitsrisiken von einzelnen Anlagenkomponenten ausgehen können. Ein Ergebnis dieser stetigen und tiefgreifenden Sicherheitsanalyse ist die Verbesserung und Weiterentwicklung der Prozesskomponenten, zu denen auch Getriebemotoren gehören.

In der Vergangenheit galten Getriebemotoren immer als die bevorzugte Antriebslösung, da sie einen hohen Wirkungsgrad haben und zuverlässig sind. Mit den immer strenger werdenden Hygienevorschriften wurde es jedoch notwendig, spezielle – also HACCP-konforme – Lösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu finden.

Beschichtete Getriebemotoren

Aseptische Antriebe wurden für Anwendungen entwickelt, bei denen zur Aufrechterhaltung der hygienischen Prozessbedingungen eine Nassreinigung erforderlich ist. Antriebe werden normalerweise mit säure- und alkalibeständigen Beschichtungen lackiert, die Chemikalien in einem pH-Bereich von 2 bis 12 widerstehen. Dadurch sind sie gegen die in der Lebensmittelindustrie üblicherweise eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmittel beständig, ohne dass ihre Funktion beeinträchtigt würde. Aseptische Antriebslösungen bieten daher alle Vorteile eines Standardgetriebemotors und schalten gleichzeitig einige der Hygienerisiken aus.

Nachteil der beschichteten Getriebemotoren: Eine Risikobewertung im Rahmen HACCP-Konzepts kann ergeben, dass die Beschichtungen von aseptischen Antrieben unter Umständen beschädigt werden und Teile der Beschichtung in das Lebensmittel geraten können. Selbst bei von der FDA zugelassenen Beschichtungen ist das zwingend zu verhindern. Zudem besteht die Gefahr, dass durch die defekte Beschichtung Chemikalien und Produkte zur Motoroberfläche vordringen und dort gefährliche Korrosionsprozesse auslösen können, von denen wiederum eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit ausgehen kann.

Beste Lösung Edelstahl

Getriebemotoren aus Edelstahl erfüllen alle Vorschriften von Organisationen wie der FDA und der NSF, ohne dass besondere Beschichtungen erforderlich wären. Der Werkstoff Edelstahl ist grundsätzlich korrosions- und chemikalienbeständig. Das stellt sicher, dass auch eine wiederholte Nassreinigung die Zuverlässigkeit sowie die hygienischen Eigenschaften des Getriebemotors nicht beeinträchtigt. Auch bei zerkratzten Edelstahloberflächen bleibt ihre Korrosions- und Verschmutzungsbeständigkeit erhalten.

Die Bauer Gear Motor GmbH hat Getriebemotoren aus Edelstahl im Programm. Dazu zählen beispielsweise die Getriebemotoren der Baureihe Hiflexdrive. Sie sind so konstruiert, dass weder ein Lüfter noch Kühlrippen erforderlich sind. Dadurch entsteht ein völlig glattes Außengehäuse mit einer abgedichteten Abtriebsseite. Die Motoren können somit in Schutzklassen bis IP 69K angeboten werden. Sie widerstehen problemlos Reinigungsprozessen mit heißem Wasser und hohen Drücken. Weiterer Vorteil der glatten Oberfläche:
Sie erleichtert die Reinigung und erschwert die Ablagerung von Produktresten. Das Fehlen von Kühllüftern verhindert außerdem Kontaminationen des Umgebungsbereichs durch Verwirbelungen der Raumluft.

Die Edelstahlgetriebemotoren der Hiflexdrive-Baureihe sind in drei Größen von 80 bis 330 Nm in Standard-, Aseptik- und Edelstahlausführung erhältlich. Ihre Leistung ist größenabhängig und beträgt maximal 6,3 kW. Ihre zweistufige Getriebekonstruktion erlaubt je nach Getriebetyp Übersetzungen von bis zu 109: 1, was die Abdeckung eines breiten Anwendungsbereichs ermöglicht.

Einsatz von Permanentmagnetsynchronmotoren

Leistungs- und Effizienzsteigerungen werden auch durch die Einbindung von Permanentmagnetsynchronmotoren-Technologie (PMSM) der Energieeffizienzklasse IE4 (bereit für IE5) erzielt. Letztere bieten im Vergleich zu Asynchronmotoren einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad, wodurch sich Energieeinsparungen von bis zu 30 % erzielen lassen. Zum Tragen kommt dies insbesondere im Teillastbereich, wobei die PMSM-Technologie den zusätzlichen Vorteil hat, dass die Drehzahl unabhängig von der Last konstant bleibt. Das bedeutet, dass die Motordrehzahl trotz Lastschwankungen oder Spannungsabfall nicht schwankt, solange die Netzfrequenz konstant bleibt.

Einsatz in Molkerei

Ein Anwender der Edelstahlgetriebemotoren der Hiflexdrive-Baureihe ist die Rücker GmbH. Die Molkerei mit Stammsitz in Aurich und einem weiteren Produktionsstandort in Wismar zählt zu den führenden europäischen Herstellern von Milchprodukten. Ausschlaggebend für den Einsatz der Motoren war die Verringerung der HACCP-Risikofaktoren. Dabei gehört Rücker schon seit Langem zu den Kunden von Bauer Gear Motor. Zuerst wurden in den Anlagen der Molkerei wie dem 60 m langen Koagulator Standardgetriebemotoren des Esslinger Unternehmens eingesetzt. Vor dem Hintergrund steigender Hygieneanforderungen folgten dann aseptische Antriebe mit integrierter Bremse. Nun wird bei Rücker zu den Hiflexdrive-Getriebemotoren aus Edelstahl gewechselt.

„Wir verfolgen die Philosophie einer kontinuierlichen Verbesserung all unserer Herstellungsverfahren“, betont Torsten Krause, Leiter Instandhaltung von Rücker. „Vor diesem Hintergrund hatten wir auch die Entwicklungen auf dem Gebiet der Getriebemotortechnologie immer in Blick. Seit vielen Jahren setzen wir die Antriebskomponenten von Bauer Gear Motor ein.“

Der bereits erwähnte 60 m lange Koagulator dient zur kontinuierlichen Herstellung von Käsebruch. Er ist mit mehreren Rührwerken ausgestattet, die die mit Lab versetzte Milch in Bewegung halten, während die Molke aus dem Käsebruch abläuft.

Koagulator zur Verarbeitung von Käsebruch

Jeder Rührer bewegt sich auf einer Bahn innerhalb eines Abschnitts der Riesenwanne. Sobald der Rührer das Ende des jeweiligen Abschnitts erreicht hat, wird er aus dem Käsebruch gehoben und zurück in die Ausgangsposition gefahren.

„Als es dann darum ging, die Antriebe des Koagulators auf Edelstahl umzurüsten, war es eigentlich logisch wieder auf Bauer Gear zu setzen. Zumal das Unternehmen das einzige war, das auch Edelstahlgetriebemotoren mit eingebauten Bremsen im Angebot hatte“, erläutert Krause. Letztere erleichtern die Anlagenreinigung, erschweren die Bildung von Schmutznestern und reduzieren somit nachhaltig das Risiko von Produktkontaminationen. Hinzu kommt eine höhere mechanische Belastbarkeit durch das Edelstahlgehäuse. Vor Kurzem wurden die ersten aseptischen Antriebe durch Edelstahlgeräte von Bauer ersetzt.

Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen

Halle 3, Stand 270


Autor: Yasar Yüce

Produktmanager,

Bauer Gear Motor



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