Startseite » Food » Food Design »

Stille Getränke

Geschmack und Gesundheit bleiben Erfolgsfaktoren
Stille Getränke

Stille Getränke
In Deutschland sind die stillen Wässer und die stillen fruchthaltigen Getränke 2002 erneut zweistellig gewachsen. Besonders viel versprechend entwickelt sich Blutorange ACE.
Die Zahlen für 2002 belegen erneut: Stille Getränke liegen im Trend – und zwar weltweit. Schon seit Jahren verzeichnen die Stillen erfreuliche Absatzzuwächse; für das Wachstum verantwortlich sind in erster Linie innovative Getränkekonzepte. Wer bei der Produktentwicklung die Erfolgsfaktoren Geschmack und Gesundheit im Auge behält, hat beste Chancen für die Zukunft.

Am Segment der alkoholfreien Getränke in Europa halten die stillen Softdrinks inzwischen einen Marktanteil von 3 %. Zwar beträgt ihr Absatzvolumen nur etwa ein Zehntel des karbonisierten Softdrink-Marktes, aber das stetige Wachstum dieses Getränkesegments hat viele Hersteller schon vor Jahren aufmerksam gemacht. Innovationen kommen aktuell immer häufiger aus dem stillen Bereich. Auch große Softdrink-Konzerne wie Coca-Cola und Pepsi Cola, die in der Vergangenheit ihren Schwerpunkt klar auf CO2-haltige Produkte gelegt hatten, widmen dem kleinen, aber feinen Segment große Beachtung. Mit den Entwicklungen der Powerade-Range hat Coca-Cola beispielsweise 2002 in vielen Ländern große Erfolge erzielt und ein Absatzplus von 25 % erreicht, während die CO2-haltigen Drinks des Konzerns nur um 2 % gewachsen sind.

In Deutschland sind die stillen Wässer und die stillen fruchthaltigen Getränke 2002 erneut zweistellig gewachsen, in Westeuropa haben sie ebenfalls stärker als der Gesamtmarkt profitiert. Besonders viel versprechend entwickelt sich Blutorange ACE. Produktbereiche wie Energy, Sport, stille Fruchthaltige und Schorlen weisen ebenfalls erfreuliche Absatzzahlen auf. Dies hat auch die Hersteller aus Nachbarbranchen auf den Plan gerufen: Die Molkereien im In- und Ausland versuchen, über Milch-Frucht-Mischungen in den unterschiedlichsten Ausprägungen am Markt der Softdrinks zu partizipieren.
Einen wesentlichen Grundstein für den Erfolg der stillen Produkte in Europa konnten in den neunziger Jahren Innovationen wie Orange-Karotte legen. Diese – zunächst oft skeptisch beurteilten – Neuentwicklungen haben offensichtlich die Wünsche der Verbraucher genau getroffen: Guter Geschmack durch einen Saftanteil von 12 bis 30 %, einen Zusatznutzen durch die Anreicherung mit gesundheitsfördernden Stoffen und trotzdem leicht und Durst löschend. Auch wenn die Nachfolgeprodukte häufig nicht mehr auf der Mischung Frucht plus Gemüse basieren, sondern die reine Frucht als Geschmackskomponente haben, bleiben die Orange-Karotte-Drinks ein Meilenstein und Benchmark für alle kommenden Getränkegenerationen.
Unverändertes Erfolgskonzept
Das Produktkonzept Functional Drink funktioniert heute im Prinzip noch genauso gut wie vor zehn Jahren. Doch aufgrund der Vorliebe der Konsumenten, etwas Neues ausprobieren zu wollen, haben sich neben dem Klassiker inzwischen zahlreiche weitere Varianten mit gesundheitsfördernden Eigenschaften positioniert. Sie unterscheiden sich sowohl in den Geschmacksrichtungen als auch in ihrem Gehalt an Zusatzstoffen.
Erfolgreich im Segment der stillen fruchthaltigen Getränke sind inzwischen beispielsweise Geschmacksrichtungen wie Orange-Ananas, Orange-Nektarine und Orange-Passionsfrucht-Mango. Auch die beliebteste heimische Obstsorte, der Apfel, lässt sich – etwa in Kombination mit Mandarine – gut für die neuen Produkte mit Zusatznutzen einsetzen.
Bei den funktionalen Zusätzen haben die Produktentwickler längst die zweite und dritte Generation gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe auf den Markt gebracht. Nach den klassischen Varianten mit Provitamin A und den Vitaminen C und E folgten Anreicherungen mit B-Vitaminen wie den Herzvitaminen B6, B12 und Folsäure oder – noch recht neu – den Schutzvitaminen F-ACE, also ACE plus Folsäure. Gerade das Vitamin Folsäure, mit dem die Bevölkerung laut Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Frankfurt, nur mangelhaft versorgt ist, eignet sich bestens zur Anreicherung von alkoholfreien Getränken. Solche Produkte bieten neben gutem Geschmack die Möglichkeit, zur Verbesserung des Gesundheitsstatus beizutragen.
Der Zusatz von Mineralstoffen zu Lebensmitteln und Getränken liegt ebenfalls im Trend: Insbesondere Calcium, aber auch Magnesium stehen in der Verbrauchergunst ganz oben.
Rückenwind für Wellness-Drinks
Interessanter als der Blick auf das Jahr 2002 ist natürlich die Frage: Und was trinkt der Konsument in Europa morgen oder übermorgen? Sicher kann man sagen: Noch mehr stille Getränke als heute. Ebenfalls eindeutig ist die Einschätzung der Experten, dass das Thema Gesundheit in diesem Jahrzehnt ganz oben auf der Prioritätenskala der Verbraucher bleibt. Das bedeutet: Wellness-Drinks und andere gesundheitsfördernde Getränke haben weiter Rückenwind. Den Herstellern bietet das Wachstum dieser Segmente gute Möglichkeiten, gerade in schwierigen Zeiten mit hohem Preisdruck ertragsstarke Produkte zu positionieren. Denn für die Gesundheit ist der Verbraucher gerne bereit, Geld auszugeben.
Für den künftigen Erfolg ist es allerdings unabdingbar, die Neuentwicklungen maßgeschneidert für die jeweilige Zielgruppe zu konzipieren. Ein Functional Drink für die ganze Familie ist kaum realisierbar. Vielmehr muss die Produktentwicklung in Zukunft noch viel stärker die Segmentierung des Marktes widerspiegeln.
Gerade Erwachsene, vornehmlich Frauen, fragen verstärkt nach weniger stark gesüßten alkoholfreien Getränken. Für diese Zielgruppe sind stille Produkte auf Tee- oder Kräuterbasis sehr Erfolg versprechend. Während die Varianten mit schwarzem Tee zurzeit in Europa kein überragendes Wachstum mehr aufweisen, entwickeln sich Produkte mit Grüntee, Matetee, Rooibos oder Honeybush sehr gut. Hier sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Neben den Teegetränken erfreuen sich Kräuterprodukte wachsender Beliebtheit. Ob Kamille oder Salbei, Pfefferminz oder Melisse: Die Produktentwickler verstehen es, auch aus solchen sehr gesunden Zutaten attraktive, gut schmeckende Getränke herzustellen.
Mit Soja auf Erfolgskurs
Gute Erfolgspotenziale bietet der Einsatz von Soja in alkoholfreien Getränken. Soja ist als Lebensmittel bekannt für seine gesundheitsfördernden Wirkungen. Sowohl der hochwertige Proteingehalt als auch die Schutzfunktion vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden von Ernährungswissenschaftlern gelobt. In Asien gehört Soja zu den Grundnahrungsmitteln, Sojaprodukte sind bei den Verbrauchern dort traditioneller Bestandteil vieler Lebensmittel. Seit es die technologischen Möglichkeiten gibt, Sojaextrakte zu gewinnen, die alle positiven Eigenschaften der Bohne haben, den unerwünschten Soja-Beigeschmack jedoch nicht aufweisen – beispielsweise durch die Wild-Resolver-Technologie – konnten auch für den europäischen Geschmack hochwertige Soja-Frucht-Drinks entwickelt werden. Die Fachleute rechnen auch hier zu Lande mit einer schnellen Durchsetzung dieser innovativen Produkte am Markt, wenn die Hersteller in Europa die Verbraucherforderung nach nicht gentechnisch modifizierten Zutaten beachten.
Unter den Functional Ingredienz rücken die sekundären Pflanzenstoffe langsam stärker in das Bewusstsein der Verbraucher. Laut einer von Wild jährlich in Auftrag gegebenen Umfrage, sind immer mehr Menschen über das Vorkommen sekundärer Inhaltsstoffe in Pflanzen und über deren positive Wirkung auf die Gesundheit informiert. Auch wenn Anthocyane und Flavonoide den Konsumenten als Substanzen unverständlich bleiben, nehmen sie Berichte über deren gesundheitsfördernde Eigenschaften sehr wohl wahr.
Pflanzenauszüge wie Ginseng, Guarana oder Ginkgo haben ebenfalls gute Chancen, sich im Markt für Wellness-Drinks langfristig zu etablieren. An der Grenze zum medizinischen Bereich positioniert, sprechen sie viele gesundheitsorientierte Konsumenten an. Interessant als funktionale Bausteine für Getränke sind darüber hinaus auch Pflanzenextrakte wie Aloe Vera, die bereits im kosmetischen Bereich ein sehr positives Ansehen genießen. Warum nicht Schönheit trinken? Denkbar ist hier eine Piña colada – alkoholfrei, also Ananas-Kokosnuss und Aloe vera.
Ungewöhnliche Exotic-Blends
Bei den fruchtigen Geschmacksrichtungen fragt der Konsument genauso nach Abwechslung wie bei den funktionalen Zusätzen. Hier bieten sich für die Zukunft sowohl ungewöhnliche Fruchtmischungen als auch der Einsatz bisher weit gehend unbekannter Obstsorten an. Neue Fruchtkombinationen wie ungewöhnliche Exotic-Blends mit Guave-Limette-Tomate, Ananas-Orange-Passionsfrucht-Karotte oder Orange-Granatapfel sind viel versprechend.
Mit großem Erfolg sind die ersten Getränke mit Drachenfrucht in den Markt eingeführt worden. Ähnlich erfreuliche Absatzzahlen erhoffen sich die Hersteller in den kommenden Jahren von Getränken auf Starfruit-Basis, beispielsweise in Kombination mit Apfel oder Orange.
Doch die Innovationen enden nicht mit den neuen Geschmacksrichtungen. Ebenso attraktiv kann für den Verbraucher ein spezieller Verwendungszweck sein – wie beispielsweise Frühstücksdrinks mit Orange-Karotte-Tomate-Zitrone oder funktionale Getränke mit Soja und Fruchtsaft in der Geschmacksrichtung Orange-Passionsfrucht-Mango. Auch hier bietet sich eine Anreicherung mit verschiedenen Vitaminkombinationen an.
Halle 1, Stand 118
dei 410
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de