Bisher erfolgte die Beschichtung von Süßwaren vor allem in diskontinuierlich arbeitenden Überzugstrommeln. Jetzt gibt es ein Coatingsystem, mit dem Cornflakes, Nüsse, Snacks und andere Produkte kontinuierlich beschichtet werden können. Herzstück der effizienten und produktschonenden Anlage ist die Biturbine.
Dipl.-Ing. Harald Seinsche
Mit dem kontinuierlich arbeitenden Coatingsystem können beschichtete Endprodukte in sehr hoher Qualität hergestellt werden. Das System ist anwenderfreundlich und lässt sich problemlos in bereits vorhandene Anlagen einbinden.
Das Coatingsystem wird beispielsweise zur Beschichtung von Nüssen mit einer Gewürzmischung eingesetzt. Die Anlage besteht aus folgenden Komponenten:
• Förderanlage zur Zuführung der Nüsse
• modular aufgebaute Biturbine auf fahrbarem Gestell
• Dosiersystem für Benetzungsflüssigkeit, bestehend aus Vorratsbehälter (60 l), Rührwerk und Pumpe
• Spiralförderer und Dosiergerät für die Gewürzmischung
Die Nüsse, gelangen über einen Vibrationsförderer in die Biturbine. Am Eingang der Trommel befindet sich eine Sprühdüse mit der eine Benetzungsflüssigkeit auf die Nüsse aufgebracht wird. Eine Pumpe mit Anti-Pulsations-System fördert diese Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter zur Sprühdüse. In Abhängigkeit von der gewünschten Benetzung lässt sich die Pumpe auf unterschiedliche Förderleistungen einstellen.
Die Benetzung der Nüsse ist sehr gleichmäßig und erfolgt in den ersten zwei Dritteln der Arbeitsbreite der Trommel. Im letzten Drittel der Biturbine wird auf die Nüsse die Gewürzmischung aufgebracht. Diese gelangt über eine separate Fördereinrichtung in die Trommel. Über eine Förderschnecke verlassen die beschichteten Nüsse die Biturbine und gelangen auf ein Transportband, das direkt zum Röster führt.
Gleichmäßige Beschichtung durch komplexes Bewegungsmuster
Die Biturbine ist das Herzstück der Anlage. Sie besteht aus zwei Edelstahl-Doppeltrögen, ausgerüstet mit zwei Nylon-Turbinen, die sich in gegenläufiger Richtung drehen. Die zwei schraubenförmigen Turbinen versetzen die Nüsse in eine Rotationsbewegung. Da sich die Nüsse in der Trommel berühren, pflanzt sich die Rotationsbewegung durch die gesamte Produktschüttung fort. Auch die rotierende Förderschnecke in der Biturbine beeinflusst den Bewegungszustand der Nüsse. Sie verursacht eine Tangentialbewegung der Nüsse in Druckrichtung der Schnecke. Auf diese Weise entsteht ein komplexes Bewegungsmuster, das ein Gleiten der zu beschichtenden Nüsse am Boden des Troges verhindert und ihre Rotation zuverlässig gewährleistet. Die erwähnte Tangentialbewegung wird außerdem von einer Längsbewegung, die sich aus dem Vorschub des Produktes im Trog ergibt, überlagert.
Im Vergleich zu deutlich längeren konventionellen Beschichtungstrommeln lassen sich mit der kompakt gebauten Biturbine sehr gleichmäßige Beschichtungen mit einer hohen Qualität erzeugen. Da es sich um ein geschlossenes System handelt, sind spezielle Abdeckungen oder Abzugshauben nicht erforderlich. Ferner gewährleisten die komplexen Bewegungsverhältnisse, die sich in der Biturbine einstellen, eine sehr schonende Beschichtung, ohne dass es zu mechanischen oder optischen Beeinträchtigungen des Endprodukts kommt.
Kalkulierbare Prozesszeiten
Die Verweilzeit der zu beschichtenden Produktteilchen in der Biturbine ist sehr gleichmäßig. Das bedeutet kalkulierbare Prozess-zeiten und Überzüge mit einer gleichmäßigen Dicke. Da bei der Inbetriebnahme der Anlage keine Einstell- oder Sättigungszeit notwendig ist, erreicht sie schnell und ohne Produktverlust ihren vollen Wirkungsgrad. Des weiteren ist die Reinigungsfreundlichkeit des Coatingsystems hervorzuheben, häufige Produktwechsel stellen somit kein Problem dar.
Für Versuchszwecke stellt der Anbieter interessierten Unternehmen eine Coatinganlage leihweise zur Verfügung. Außerdem besteht die Möglichkeit, Produktmuster auf Versuchsanlagen in seinem Technikum zu bearbeiten.
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