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Verarbeitung von Naturprodukten

Vakuumtrockner und Anlagen zur Fest-Flüssig-Trennung
Verarbeitung von Naturprodukten

Safthersteller auf der ganzen Welt nutzen die Pressen und Adsorber der Bucher-Guyer AG, Foodtech. Das zweite Standbein des Unternehmens aus dem schweizerischen Niederweningen sind Vakuumtrocknungsanlagen. dei sprach mit dem Geschäftsführer Dr. Jan M. Jiskra und Dr. Edgar Zimmer, Bereich Entwicklung Nahrungsmitteltechnik.

Obwohl Bucher Foodtech eine sehr breite Palette von Maschinen für verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie baut, versteht sich das Unternehmen nicht nur als Lieferant von Einzelkomponenten. Dr. Zimmer betont: „Wir sind auch Spezialist für die Planung, Auslegung und den Bau von kompletten Prozesseinheiten und -linien. Gerade hier liegt eine wesentliche Stärke von uns.”

Vom Baum in die Flasche
Bucher Foodtech ist ein kompetenter Ansprechpartner, wenn es um die Herstellung von Obst- und Gemüsesäften geht. „In unserem Programm haben wir fast alle Maschinen, die zur Herstellung von Säften gebraucht werden”, erläutert Dr. Zimmer. „Das beginnt mit der Annahme der Rohwaren. Hierfür bieten wir unter anderem Schwemmkanalsysteme, Elevatoren und verschiedene Auslesebänder an. Im folgenden Prozessschritt müssen die Rohwaren zerkleinert werden. Das kann beispielsweise auf unseren Rätz- und Quetschwalzenmühlen erfolgen, die wir in unterschiedlicher Bauart anbieten.”
Ein zentraler Schritt ist die Entsaftung der Maische. Es handelt sich hierbei um eine Fest-Flüssig-Trennung, die auf Dekantern oder Pressen durchgeführt werden kann. Bucher Foodtech baut hierfür verschiedene pneumatische und hydraulische Pressen. Zur letzten Gruppe gehören u.a. die Maschinen der HPXi-Baureihe.
Anlagen zur Pasteurisierung der Säfte werden von anderen Herstellern zugekauft. Da man in den wenigsten Fällen den Direktsaft weiterverarbeitet, ist eine Aufkonzentrierung des Naturprodukts mit Verdampfern notwendig. Auf diesem Gebiet arbeitet Bucher Foodtech mit Unterlieferanten zusammen.
Für die Klärung des Saftes stehen verschiedene Ultrafiltrationsanlagen zur Verfügung. Die Maschinen der Ministar- und Ultrastar-Baureihe arbeiten halbkontinuierlich. Während die Ministar-Anlagen für kleine Durchsätze prädestiniert sind, runden die Ultrastar-Maschinen den Leistungsbereich nach oben ab. Außerdem unterscheiden sich beide Maschinenbaureihen hinsichtlich ihres Automatisierungsgrades. Für kontinuierliche Klärungsprozesse sind die Contistar-Anlagen ausgelegt.
Die Saftherstellung endet mit der Stabilisierung sowie der geschmacklichen und farblichen Aufarbeitung. Seit einiger Zeit erlaubt das EU-Recht hierfür den Einsatz von Adsorberanlagen. In Zusammenarbeit mit der neuseeländischen Tochterfirma Bucher-Alimentech bietet man für diesen Aufarbeitungsschritt entsprechende Harze und Anlagen an.
Intelligente Riesenentsafter
„Mit den hydraulischen Pressen der HPXi-Baureihe lassen sich Maischen aufarbeiten, die aus Kern- oder Steinobst, Beeren, exotischen Früchten oder verschiedenen Gemüsesorten wie Rote Bete, Karotten, Zwiebeln, Sellerie oder Kohl gewonnen wurden”, erklärt Dr. Zimmer. „Dabei läuft die Fest-Flüssig-Trennung diskontinuierlich ab. Das heißt: Die zu entsaftende Maische wird schrittweise in die Presse gepumpt. An jeden Beschickungsschritt schließt sich ein Presszyklus an. Während des Entsaftungsprozesses baut sich im langsam rotierenden Pressraum ein Feststoffkuchen auf, der gleichzeitig als Filtermedium dient.”
In der Regel schwankt die Zusammensetzung der Maische und damit ihre Verarbeitbarkeit sehr stark. Genau an diesem Punkt setzt die selbstoptimierende Steuerung der Pressen an. Während des Füllvorgangs ermittelt sie die optimalen Prozessparameter und passt diese an den laufenden Pressvorgang an. Die vom Anwender vorgegebenen Zieldaten wie Ausbeute, Feststoffgehalt in der Presstrommel oder Zeitintervalle fließen automatisch in die Optimierung ein.
Ein besonderes Merkmal der HPXi-Pressen sind Drainage-Elemente, die in den Pressraum integriert sind. Dazu Dr. Zimmer: „Je nach Pressengröße können bis zu 280 solcher Elemente im Pressraum untergebracht sein. Sie optimieren den Entsaftungsprozess und sorgen gleichzeitig für eine Filtration des gepressten Saftes.” Außerdem bieten die Hydraulikpressen die Möglichkeit der Nachwässerung. Der im Pressraum befindliche Feststoffkuchen wird zwei bis drei Mal mit Wasser extrahiert. Dr. Zimmer weiter: „Zwar lässt sich mit der Nachwässerung die Saftausbeute deutlich erhöhen. Auf der anderen Seite muss aber das in den Saft eingebrachte Wasser wieder abgedampft werden.”
Auf die mit den HPXi-Pressen erreichbaren Ausbeuten angesprochen antwortet Dr. Jiskra: „Einige Safthersteller nutzen zur Bearbeitung der Maische Siebbandpressen oder Dekanter. Für diese Systeme sind bei einstufiger Fahrweise Ausbeuten zwischen 70 und 75% typisch. Im Unterschied dazu erreicht man mit unseren hydraulischen Pressen Ausbeuten zwischen 80 und 96%. Diese Werte hängen natürlich von der Art und Qualität der zu verarbeitenden Obst- und Gemüsesorten ab. Außerdem sind ein niedriger Trubgehalt, ein hoher energetischer Wirkungsgrad, Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit Markenzeichen unserer Maschinen.”
Die HPXi-Pressen erfüllen die für die Branche üblichen Hygienestandards. Sie sind mit einer eigenen CIP-Einrichtung ausgestattet. Alle produktberührten Teile sind aus Edelstahl oder FDA-konformen Kunststoffen (Drainage-Elemente) gefertigt.
Feinschliff für Säfte
Bucher Foodtech baut Adsorber ausschließlich nach den Vorgaben des Anwenders. „Das sind keine Serienmaschinen”, betont Dr. Jiskra. „Der Safthersteller sagt uns, welche Stoffe er aus seinem Saft entfernen möchte, und welchen Durchsatz er benötigt. Auf der Grundlage dieser Angaben planen wir die Größe der Maschine und wählen das geeignete Adsorberharz aus.”
Die auf einem Grundrahmen anschlussfertig montierten Adsorberanlagen sind aus Edelstahl gefertigt. Sie bestehen aus mindestens zwei kolonnenähnlichen Behältern, in den sich das Adsorberharz befindet. Die räumliche Anordnung der Harzschüttungen ist für den Erfolg der Saftbehandlung sehr wichtig. Sie muss eine optimale Berührung des Saftes mit den Harzteilchen sicherstellen. Während in dem einen Behälter die geschmackliche oder farbliche Aufbereitung des Saftes läuft, wird in dem anderen das Harz mit Lauge und Säure regeneriert. Dr. Zimmer ergänzt: „Den Regenerierungs-prozess überwachen wir während der Aufarbeitungs- und Regenerationsphase mit Hilfe von Leitfähigkeitsmesssonden.” Daneben sind für Dr. Jiskra zwei andere Punkte besonders wichtig: „Unsere Adsorberanlagen arbeiten sehr selektiv. Und sie können auch für unfiltrierte, naturtrübe Säfte aus Orangen und anderen Zitrusfrüchten eingesetzt werden.”
Trockensuppen und Kräuterextrakte
Das zweite Produktsegment von Bucher Foodtech umfasst Vakuumbandtrockner und Vakuumtrockenschränke. Diese Anlagen ermöglichen eine produktschonende Trocknung bei niedrigen Temperaturen. Diesen Umstand nutzt man beispielsweise bei der Herstellung von Instantprodukten, Trockensuppen oder Kräuterextrakten aus.
Die Vakuumtrockenschränke eignen sich für Chargenprozesse im Labor, Technikum oder in der Großproduktion, bei denen dünnflüssige bis stückige Produkte getrocknet werden müssen. Die in verschiedenen Größen angebotenen Schränke verfügen über Trocknungsflächen von 0,25 bis 90 m2. Eine unterschiedliche Anzahl von Heizplatten übernimmt die Temperierung des reinigungsfreundlich gestalteten Trocknerinnenraums. Die Beheizung der Platten erfolgt mit Hilfe von Strom, Wasserdampf, Wärmeträgeröl oder Heißwasser. Optional können die Schränke mit einem CIP-System ausgestattet werden.
Trocknungsflächen von 1,2 bis 190 m2 bieten die kontinuierlich arbeitenden Vakuumbandtrockner. Die CIP-fähigen Anlagen können zur Trocknung von pump- oder rieselfähigen Produkten eingesetzt werden. In den Trocknern laufen bis zu zehn Bänder, die parallel oder seriell betrieben werden können. Der Trocknerinnenraum ist in unterschiedlich beheizbare Zonen auf-geteilt. Als Wärmeträger kommen Wasserdampf, Öl oder Heißwasser zum Einsatz.
Normalerweise befinden sich in Vakuumtrocknern Kondensatoren, über die das abgetrennte Wasser aus dem System geführt wird. „Alternativ können wir unsere Vakuumbandtrockner mit Zeolith-Reaktoren ausstatten”, erläutert Dr. Jiskra. „Im Unterschied zu den Kondensatoren entziehen die Zeolithe dem System nur das Wasser. Sie erlauben eine Prozessgestaltung, bei der Aromen und andere wertvolle Inhaltsstoffe nicht mit abgetrennt werden. Bewährt hat sich diese Vorgehensweise zum Beispiel bei der Herstellung von gefriergetrockneten Produkten.” (le)
Halle 10.1, Stand E011
Weitere Informationen Pressen
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Weitere Informationen Vakuumtrockner
Im starken Verbund
Der weltweit aktive Mischkonzern Bucher Industries besteht aus sechs autonom arbeitenden Divisionen. Eine davon ist Bucher Foodtech mit Sitz im schweizerischen Niederweningen. Zum Unternehmen gehören die Tochtergesellschaften Bucher Alimentech Ltd, Neuseeland, die französische Bucher-Zedrys S.A. sowie die österreichische Bucher Engineering GmbH. Daneben gibt es noch die französische Vaslin Bucher S.A., ein Spezialist für Maschinen und Anlagen für die Weinproduktion. Weltweit sind für Bucher Foodtech 570 Menschen tätig. Im Jahr 2002 erwirtschaftete Bucher Foodtech einen Umsatz von 125 Mio. SFr.
Auf der Anuga FoodTech stellt das Unternehmen seine Rätzmühlen, Ultrafiltrationsanlagen sowie Vakuumtrockenschränke aus. Das Messehighlight ist ein Gefriertrockner mit Zeolith-Reaktor.
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