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Pumpfähig muss es sein

Anlagenbau für Süddeutschland
Pumpfähig muss es sein

Der Spezialist für Verfahrens- und Prozesstechnik Wellmann Engineering bietet umfassende Dienstleistungen für die Pharmabranche, vom Basic Engineering bis zur Inbetriebnahme und Qualifizierung. Pharmaproduktion sprach mit Ulrike Ellermann, Leiterin des Standortes Nördlingen, über das Unternehmen und seine Dienstleistungen.

Frau Ellermann, Sie sind Anfang letzten Jahres zu Wellmann Engineering gewechselt und haben dort die Leitung des neugegründeten Standortes Nördlingen übernommen. Haben Sie sich schon gut eingelebt?

Ellermann: Ja, ich wurde bei Wellmann von Anfang an gut als neues Mitglied im Team aufgenommen und die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Zentrale sowie den anderen Standorten, besonders dem in Kamen, klappt bestens. Die heutigen Möglichkeiten der Vernetzung und Kommunikation machen hinsichtlich einer Zusammenarbeit auch über viele Kilometer hinweg vieles einfacher.
2016 feiert Wellmann Engineering sein 25-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat sich in dieser Zeit von einem kleinen Ingenieur- und Vertriebsbüro zu einem global agierenden Dienstleister entwickelt. Können Sie die wichtigsten Meilensteine kurz zusammenfassen?
Ellermann: In den ersten Jahren hatte Wellmann hauptsächlich Kunden in der Molkerei- und Lebensmittelindustrie. Im Jahr 2004 ergab sich durch Schließung der Zweigniederlassung eines etablierten Pharmaanlagenbauers die Möglichkeit zur Übernahme eines kompletten Projektteams. Nach intensiven Gesprächen hat Gerhard Wellmann dann im September das erste Zweigbüro in Bönen eröffnet. Mit dem neuen Pharmateam konnte dann der neue Geschäftsbereich Pharmatechnik erfolgreich weiterentwickelt werden. Drei Jahre später war das Team so weit gewachsen, dass größere Räumlichkeiten erforderlich waren. Diese wurden dann im Technologiepark Kamen gefunden. Neben dem Pharmateam haben sich aber auch unsere Geschäftsfelder Engineering, Automation und Service für die Molkerei- und Lebensmittelindustrie kontinuierlich weiterentwickelt. Heute arbeiten rund 125 Mitarbeiter an insgesamt sieben Standorten.
Wellmann Engineering kennen viele vor allem aus der Lebensmittelindustrie. Mit dem Standort Nördlingen setzt Ihr Unternehmen jetzt bewusst den Schwerpunkt auf den Bereich Pharmaindustrie. Wie kam es dazu?
Ellermann: Die Niederlassung in Kamen, von der aus bis dahin ausschließlich die Kunden in der Pharmaindustrie betreut wurden, ist durchgehend sehr gut ausgelastet, betreut aber überwiegend einen Kundenstamm in Nord- und Mitteldeutschland. Durch die Änderungen in der Geschäftsausrichtung meines früheren Arbeitgebers, die dazu geführt hat, dass ich mich nach anderen Möglichkeiten für meine berufliche Zukunft umgesehen habe, ergab sich für Wellmann die Möglichkeit, auch potenzielle Kunden aus der Pharmaindustrie in Süddeutschland regional zu bedienen. Der Süden hat eine starke Pharmaindustrie und so hoffen wir natürlich, dass wir hier neue Kunden gewinnen können. Die Pharmaindustrie soll so – neben der Lebensmittelindustrie – das zweite große Standbein werden.
Der Standort Nördlingen ist das Pendant zum Wellmann-Standort Kamen, der als Pharmakompetenzzentrum für Norddeutschland dient. Können Sie von dem Know-how der Kollegen dort profitieren?
Ellermann: Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Kamen ist natürlich eng, sei es bei fachlichen Fragen oder beim Ausgleich von eventuell auftretenden Auslastungsspitzen. Beim Know-how profitieren wir, denke ich, beide voneinander, denn auch ich bringe ja nach 16 Jahren in der Pharmabranche einiges an Wissen und Erfahrung mit.
Frau Ellermann, können Sie das Produktportfolio von Wellmann Engineering kurz umreißen?
Ellermann: Wellmann bietet Anlagenbau für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie an und befasst sich in diesem Bereich mit allem, was pumpfähig ist. Wir sind dabei Partner von den ersten Planungsideen für eine Anlage, über das Detailengineering, den eigentlichen Anlagenbau inklusive Erstellung von Schaltschränken und Steuerungssoftware bis zur Inbetriebnahme und Übergabe an den Kunden. Das ist jetzt sehr kurz zusammengefasst, im Detail steckt in jedem dieser Schritte viel Know-how und Arbeit.
Welche Dienstleistungen bietet das Unternehmen konkret für die Pharmaindustrie an?
Ellermann: Der Anlagenbau für die Pharmaindustrie weist gegenüber dem für die Lebensmittelindustrie einige Besonderheiten auf, die spezielle Kenntnisse erfordern. Dies beginnt bei der Auswahl der Komponenten, geht über die Konstruktion und endet bei einer umfassenden Dokumentation und Validierung der Anlage und Prozesse. In der Pharmaindustrie sind Prozesse oft sehr speziell, da sie auf die Herstellung eines bestimmten Medikamentes ausgerichtet sind, und erfordern daher, sich sehr genau mit diesem jeweiligen Prozess zu befassen und diesen zu verstehen. Zumindest sind wir der Ansicht, dass dies erforderlich ist, damit wir unseren Kunden eine Anlage bauen können, die nachher genau ihren Anforderungen entspricht und mit der das betreffende Medikament entsprechend der Vorschriften sicher hergestellt werden kann.
Wie begleiten Sie den Kunden während eines Projektes?
Ellermann: Unsere Kunden sollen das Gefühl haben, dass ihr Projekt bei uns in guten Händen ist. Wir möchten in der Anfangsphase eines Projektes zunächst verstehen, was der Kunde braucht und wie man dies umsetzen kann. Beziehungsweise fragen wir uns, ob die Wünsche, die der Kunde eventuell schon mitbringt, umsetzbar sind und wenn nein, wie wir der Vorstellung möglichst nahe kommen können. Während der Detailplanung wird der Kunde bei wichtigen Entscheidungen immer mit ins Boot genommen und ihm Vor- und Nachteile der möglichen Varianten dargestellt, damit er daraufhin in der Lage ist, diese gegeneinander abzuwägen. Natürlich ist es auch gerade in der Pharmaindustrie unerlässlich, dass die Ergebnisse der Detailplanung, d. h. zum Beispiel eine Liste der geplanten Komponenten, Zeichnungen, Ausführungsspezifikationen, Schaltpläne oder Funktionsspezifikationen, die als Basis für die Softwareerstellung dienen, den verantwortlichen Projektbeteiligten auf Kundenseite zur Prüfung und Freigabe vorgelegt werden. Im Rahmen der Inbetriebnahme von Neuanlagen sehen wir gerne, wenn die späteren Anlagenbediener dabei sind, weil zum einen so ein tieferes Verständnis für den Aufbau und die Funktionsweise geschaffen werden kann und zum anderen die Bediener eine bessere Routine für den Umgang mit der Visualisierung erhalten, als dies in einer reinen Schulung der Fall ist. Das ist aber natürlich kein Muss, sondern eine Entscheidung des Kunden, denn nicht immer ist dies organisatorisch umzusetzen. Für die Phase der Qualifizierung gibt es mehrere Möglichkeiten, die von unseren Kunden gewählt werden. Entweder führen wir diese eigenverantwortlich inklusive Erstellung der Prüfpläne durch und der Kunde prüft die Dokumente gegen, oder wir führen die Qualifizierung anhand vom Kunden erstellter Prüfpläne durch. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Kunde die Qualifizierung komplett selber ausführt. Alles, was Sie sich an Varianten dazwischen vorstellen können, ist natürlich auch möglich.Über die Inbetriebnahme und Qualifizierung hinaus begleiten wir auf Kundenwunsch gerne auch die ersten Fahrten mit Produkt, denn in der Phase, die zu unserem Auftragsumfang gehört, wird häufig noch nicht mit richtigem Produkt gefahren, sondern mit Wasser oder Placebo.
Und nach Abschluss?
Ellermann: Auch nach Projektabschluss stehen wir dem Kunden bei Fragen oder evtl. Problemen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Außerdem ist immer häufiger auch die routinemäßige Anlagenwartung ein Teil unserer Aufgabe. Und erfreulicherweise sind viele Kunden „Wiederholungstäter“, die bei Erweiterungen und geplanten Um- oder Neubauten gerne wieder mit Wellmann als Partner an den Start gehen.
Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick. Was erwarten Sie für 2016?
Ellermann: Erwartungen zu formulieren, ist für mich am relativ neuen Standort Nördlingen vielleicht nicht ganz das Richtige, aber es gibt auf jeden Fall das eine oder andere Projekt in Aussicht, bei dem ich hoffe, dass Wellmann dafür einen Auftrag erhält. Außerdem wünsche ich mir, dass ich den Kundenstamm in Süddeutschland auch 2016 weiter ausbauen kann, um langfristig gesund wachsen zu können.
Vielen Dank.

Dr. Bernd Rademacher
Redakteur,Pharmaproduktion
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