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Rundum-Service für den Reinraum

Raumdekontamination mit Wasserstoffperoxid
Rundum-Service für den Reinraum

Sind hochsensible Bereiche zu dekontaminieren oder besonders hartnäckige Keime oder gar unbekannte Quellen im Spiel, empfiehlt sich die Dekontamination mit H2O2. Hierfür sind natürlich spezielle Geräte anzuschaffen. Nicht selten ist auch besonders geschultes und ausgebildetes Personal notwendig. Daher ist es nicht für jedes Unternehmen sinnvoll, das Verfahren selbst durchzuführen. Schülke bietet hierfür einen eigenen Service an.

Zur Desinfektion von Oberflächen und Produkten gibt es unterschiedliche Verfahren. Von manueller Desinfektion spricht man, wenn gebrauchsfertige oder aus Konzentrat hergestellte Desinfektionsmittellösungen durch Wischen oder Sprühen auf die Oberflächen aufgetragen werden. Es gibt jedoch Fälle, bei denen die manuelle Desinfektion nicht mehr ausreicht. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Zum einen kann es sein, dass das Desinfektionsmittel ein zu geringes Wirkspektrum aufweist und etwa gegen Sporen keine Wirksamkeit zeigt, zum anderen, dass die Ursache der Kontamination nicht erkannt wird. Auch bei der Wiederaufbereitung einer sensiblen Produktionsumgebung wie einem Reinraum, bei Inbetriebnahme, nach Wartungsarbeiten oder nach Havarien, reicht die manuelle Desinfektion oft nicht aus, um den jeweiligen mikrobiologischen Umgebungsstatus wiederherzustellen.

Ein sehr erfolgreiches und modernes Verfahren hat sich in den letzten Jahren verstärkt bewähren können, das Verdampfen von Wasserstoffperoxid. Bei dieser Technologie wird H2O2 tröpfchenweise solange verdampft, bis es zu einer Mikrokondensation auf allen Oberflächen kommt. Die daraus resultierende Wirksamkeit gegen Mikroorganismen ist extrem breit, auch gegen Sporen. Nach dem Dekontaminationsprozess wird das verbleibende H202 katalytisch zu Wasser und Sauerstoff zerlegt. Dieses einfache Grundprinzip wird mit speziell aufeinander abgestimmten Geräten wie Dampfgeneratoren und hochreinem Wasserstoffperoxid durchgeführt.
Das Prinzip der Technologie
Ein konstanter Volumenstrom von einer hochreinen 30 %igen H2O2-Lösung wird in den Dampfgenerator gesaugt und mittels einer Verdampferplatte tröpfchenweise verdampft. Ein im Verdampfer erzeugter Luftstrom befördert das H2O2-Dampfgemisch in den zu dekontaminierenden Raum. Über ein Ventilatorsystem wird der Dampf im gesamten Raum verteilt. Abhängig von den jeweiligen Raumparametern wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Volumen sowie den räumlichen Gegebenheiten wird so viel H2O2 verdampft, bis der Taupunkt erreicht ist. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem die Mikrokondensation auf den Flächen beginnt. Erst sie ermöglicht den vollständigen Kontakt von Wirkstoff und Oberfläche und ist somit zwingende Voraussetzung für die Wirksamkeit der Dekontamination.
Als Mikrokondensation bezeichnet man die gleichmäßige Benetzung aller Oberflächen und dem daraus resultierenden Kontakt zwischen Wirkstoff und Mikroorganismen. Sie setzt beim Erreichen des Taupunktes ein und ist der Start der Wirkphase. Diese wird auch Haltephase genannt, da hier die Konzentration von H2O2 in der Luft konstant gehalten wird. Es bildet sich ein optisch nicht sichtbarer lückenloser Film mit einer Stärke von ca. 2 bis 6 µm auf den Oberflächen. Eine sichtbare Schicht wäre erst ab einer Stärke von ca. 50 µm erkennbar. Bei H2O2-Konzentrationen unterhalb des Taupunktes ist der Kontakt von H2O2-Molekülken und der Oberfläche sowie den darauf sitzenden Keimen nur zufällig. Nur durch die Mikrokondensation kommt es zur optimalen Dekontamination im gesamten Raum und auf allen Flächen.
Dekontaminationszyklen
Die Dekontamination teilt sich in vier Phasen:
  • Konditionierung des Gerätes
  • Verdampfung
  • Haltezeit/Einwirkzeit
  • Katalytischer Abbau des Wirkstoffes
Die erste Phase dient zur Vorbereitung des Dekontaminationsprozesses. Der Generator wird hochgefahren, die Verdampferplatte vorgeheizt und das Gerät entsprechend der gemessenen Umgebungsparameter, z. B. Raumgröße, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, eingestellt. In der folgenden Phase wird die H2O2-Lösung verdampft und der Raum mit dem Dampf bis zum Erreichen des Taupunktes gefüllt. Je nachdem wie die oben genannten Umgebungsparameter ausfallen, kann das Erreichen des Taupunktes als Beginn der Mikrokondensation unterschiedlich lange dauern. Größe Räume benötigen aufgrund des größeren Volumens länger für eine Mikrokondensation als kleine Räume. Auch Räume, die eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen, benötigen mehr H2O2-Dampf und damit dauert die Begasung länger.
Während der anschließenden Haltezeit, die mit Einsetzen der Mikrokondensation beginnt, wirkt das Wasserstoffperoxid gleichmäßig desinfizierend auf allen Oberflächen. Hierbei werden auch Bakteriensporen durch die hohe Wirksamkeit der H2O2Lösung eliminiert.
Auf die Haltezeit folgt dann der katalytische Abbau des Wirkstoffes. Der H2O2-Dampf wird über einen Katalysator umweltfreundlich und rückstandsfrei in seine Bestandteile Wasser und Sauerstoff zerlegt. Auch hier ist die Dauer der Phase stark abhängig von der Raumgröße. Zur Beschleunigung des Abbaus können zusätzliche Katalysatoren eingesetzt oder die zentrale Belüftungsanlage zugeschaltet werden. Wenn der kritische Wert von H2O2 im Raum unterschritten wird, kann der Raum wieder betreten, das Equipment abgebaut und aus dem Raum ausgeschleust werden.
Rahmenbedingungen
Die Dekontamination mithilfe von Wasserstoffperoxid bietet eine interessante Alternative zu einer zum Teil sehr aufwendigen manuellen Desinfektion von kompletten Räumen und deren Inventar. Sie ist hochwirksam gegen alle bekannten Keime inklusive Sporen, zudem rückstandsfrei und im Vergleich zu anderen Methoden umweltfreundlich. Um jedoch eine Dekontamination mittels H2O2-Verdampfung erfolgreich durchführen zu können, sind einige Rahmenbedingungen zu beachten. Man benötigt für eine Begasung mit H2O2 keine Genehmigung und sie muss auch nicht von einem „staatlich geprüften Desinfektor“ durchgeführt werden. Dennoch handelt es sich bei H2O2 um eine für den Menschen gefährliche Chemikalie, die nur mit bestimmten Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt werden darf. Die Lüftungsanlage muss in dem zu dekontaminierenden Raum während der gesamten ersten drei Phasen abgeschaltet sein. Zusätzlich müssen die Türen sowie alle weiteren Öffnungen „gasdicht“ verschlossen bzw. abgeklebt sein. Dies verhindert, dass H2O2-Dampf durch Undichtigkeiten in Räume gelangt, in denen Mitarbeiter arbeiten. Eine Dekontamination mit H2O2 sollte daher nur von speziell geschultem Personal durchgeführt werden. Hierfür ist es möglich, einen Service, beispielsweise den Schülke Decon Service, in Anspruch zu nehmen.
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