Klingt auf deutsch schon ein wenig befremdlich. Die Kalmücken sind ein Volk, das ursprünglich aus der Westmongolei stammt. Sie wanderten 1608 zur Wolga. Heute leben sie in – kein Scherz – Kalmückien, das im Nordwesten an das Kaspische Meer grenzt. Kalmückien hat heute den Status einer autonomen Republik innerhalb der Russischen Förderation mit der Hauptstadt Elista. Auf 75900 Quadratkilometern europäischen Boden leben ungefähr 330000 Menschen. Etwa 45 % der Bevölkerung sind echte Kalmücken, 37 % Russen, knapp 2 % Deutsche. 1994 löste das „Gesetzbuch der Steppe“ die alte sowjetische Verfassung ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Stalin die Kalmücken nach Sibirien verbannt, weil sie angeblich mit den Deutschen im Krieg kooperiert hätten. Erst Chruschtschow – der mit der berühmten UNO-Schuhrede – holte sie 1958 wieder in den Westen zurück.
Die Kalmücken hängen mehrheitlich dem tibetischen Buddhismus an. Den Begriff Kalmücken prägten im 14. Jahrhundert islamische Historiker für die Oiraten, den die Russen für die Wolgasiedler einfach übernahmen. Vom Oirat zum Pirat ist es doch nicht weit. Durch eine verfehlte Bewässerungspolitik entsteht in Kalmückien aktuell eine der ersten Wüsten Europas.