In Renthendorf bei Neustadt an der Orla steht heute noch ein Denkmal, das an den berühmtesten Sohn der Stadt erinnert, den weitgereisten Alfred Edmund Brehm (1829 – 1884). 1863 bis 1869 erschienen die ersten sechs Bände seiner zoologischen Enzyklopädie im Auftrag Hermann Julius Meyers. Ab der zweiten Auflage hieß die Enzyklopädie bereits Brehms Thierleben. Bereits Ende des 19. Jh. qualifizierte sich das Werk in einer reduzierten Version alsSchulbuch. Brehms Tierleben revolutionierte die zoologische Fachliteratur – auch wegen der detailgetreuen Zeichnungen.
Bereits sein Vater, ein Pfarrer, hatte sich als Vogelkundler einen Namen gemacht. Im heimischen Pfarrhaus prangten 9000 ausgestopfte Vögel. Brahm wollte aber zunächst Architekt werden und schloss eine Maurerlehre ab. Das folgende Studium brach er ab, um mit dem Vogelkundler Johann Wilhelm von Müller eine Forschungsreise nach Nordafrika anzutreten. Dadurch wurde er Mitglied in der Akademie der Naturforscher. Nach seiner ückkehr studierte er Naturwissenschaften in Jena, promovierte und machte sich wieder auf Forschungsreisen. Wegen der ausgedehnten Forschungsreisen erhielt er zwei Spitznamen: Chalihl-Effendi und Pharao.
Nebenher begann er populärwissenschaftliche Artikel unter anderem für „Die Gartenlaube“ zu schreiben und leitete den Hamburger Zoo von 1862 bis 1867. 1883 trat er eine Vortragsreise in die USA an, obwohl seine Kinder an Diphtherie erkrankt waren. Sein jüngster Sohn starb, während er in Amerika war. Nach seiner Rückkehr zog er wieder nach Renthendorf, wo er wenige Monate später verstarb.
