Lange bevor kleine Jungs Bilder von ihren verehrten Sportstars handelten – ich gebe dir drei Platini für einen Muhammad Ali –, war das Tauschen von bedeutenden Gegenständen bereits eine Frage des Anstands für große Jungs. „Hier ist mein Monolith“, „Ich geb Dir eine Uhr dafür“ – Handschlag, Bruderkuss und abgemacht. Anders als üblich ist der Fremdkörper im Stadtbild einer europäischen Metropole also kein Beutegut, sondern ein Geschenk, obwohl das so mancher vermutet. Aber dann hätte er mindestens 30 Jahre früher eintreffen müssen. Vielleicht wagt man es deshalb, ihn den Autoabgasen auszusetzen, anstatt ihn in einem Museum wohltemperiert nur einer zahlenden Öffentlichkeit zu präsentieren. Vielleicht ist er aber auch nur einfach zu groß oder man ist ganz laissez faire der Ansicht, dass eine Sache, die viele Jahre an der frischen Luft überlebt hat, auch noch ein paar weitere tausend davon in der Großstadt überdauert.
Welches 250-Tonnen-Kunstwerk schmückt die historische Achse?