Adam Ries wurde 1492 oder 1493 geboren. So genau weiß man das nicht. Es gibt von ihm nur eine zeitgenössische Darstellung im Alter von 58 Jahren aus dem Jahre 1550. Durch die Umstellung vom Julianischen Kalender auf den Gregorianischen Kalender könnten beide Jahre in Frage kommen.
Bekannt wurde Ries durch sein Lehrbuch „Rechnung auff der Linihen und Federn“, das bis ins 17. Jahrhundert mindestens 120-mal aufgelegt wurde. Bemerkenswert ist, dass Adam Ries seine Werke nicht – wie damals üblich – in lateinischer, sondern in deutscher Sprache schrieb. Dadurch erreichte er einen großen Leserkreis in der einfachen Bevölkerung und konnte darüber hinaus auch zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache beitragen.
Adam Ries gilt als der „Vater des modernen Rechnens“. Er hat mit seinen Werken entscheidend dazu beigetragen, dass die römische Zahlendarstellung als unhandlich erkannt und weitgehend durch die nach dem Stellenwertsystem strukturierten indisch-arabischen Zahlzeichen ersetzt wurde.
1524 beendete Ries die Arbeiten am Manuskript der „Coß“ (heute: Variable), einem mehr als 500 Seiten umfassenden Lehrbuch der Algebra. Dieses wurde erstmals 1992 zu seinem 500sten Geburtstag vollständig in gedruckter Form publiziert.
Die Redewendung „das macht nach Adam Riese“ wird heute noch gebraucht, um die Richtigkeit eines Rechenergebnisses zu unterstreichen. Bereits im 18. Jahrhundert war sie geläufig.
Und konnten Sie auch sein Praxisbeispiel aus einem seiner Lehrbücher lösen? Die richtige Antwort: 644 Gulden.
