In den meisten Kulturen markiert ein Zeitraum von sieben Tagen eine Woche. Obwohl Gott die Erde in sieben Tagen erschaffen hat, ist in Deutschland die Woche weder eine physikalische noch eine gesetzliche Maßeinheit. Immerhin insofern erstaunlich, dass der Gesetzgeber Einspruchfristen in Wochen definiert.
Die ISO 8601 legt den Montag als Beginn der Woche fest, die christlichen Kirchen setzen auf den Sonntag, im Islam beginnt sie am Samstag. Das Wochenprinzuip stammt aus Babylon, wo jedem „Planeten“ ein Tag zugeordnet wurde. Damals waren sieben Planetengötter bekannt: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn (Uranus und Neptun wurden erst 1781 bzw. 1846 entdeckt). Daraus wurden Sonntag, Montag, … und im Deutschen reißt damit der Faden auch schon ab. In Großbritannien gibt es wenigstens noch den Saturday. Anders in den romanischen Sprachen, z.B im Italienischen: Domenica, Lunedi, Martedi, Mercoledi, Giovedi, Venerdi, Sabato. Übrigens hat der germanische Sprachraum die göttlichen Zuständigkeiten einfach auf seinen Kulturkreis übertragen: Wotan, Thor/Donar und Freya stehen als Paten für den Wendnesday, Thursday/Donnerstag und Freitag/Friday. Der Mittwoch darf wohl als echte deutsche Erfindung gelten – und steht somit als Bezeichnung im Widerspruch zur ISO 8601, weil er ja definitionsgemäß nicht in der Mitte der Woche liegt. Der japanische Wochenverlauf folgt demselben Prinzip, nur wurden hier nach Sonnentag und Mondtag die fünf Elemente der chinesischen Naturphilosophie eingesetzt: Feuer, Wasser, Baum, Gold, Erde.
Unser Rätselbild zeigte im Übrigen die Grüne Woche in Berlin.